Die Entwicklungsphasen nach Erik H. Erikson: Die ersten drei Lebensphasen
Die psychosoziale Entwicklung nach Erikson beschreibt fundamentale Entwicklungsstufen, die jeder Mensch durchläuft. Die ersten drei Phasen sind besonders prägend für die Psychosexuelle Entwicklung nach Freud und die Persönlichkeitsbildung des Kindes.
In der ersten Phase (0-1 Jahr) steht der Konflikt zwischen Urvertrauen und Urmisstrauen im Mittelpunkt. Das Kind entwickelt durch die Qualität der Mutter-Kind-Beziehung entweder ein grundlegendes Vertrauen in die Welt oder eine misstrauische Grundhaltung. Die angemessene Lösung dieser Phase führt zu einem stabilen Gefühl der Sicherheit und emotionalen Geborgenheit.
Definition: Das Urvertrauen bezeichnet die fundamentale Überzeugung eines Menschen, dass die Welt gut und verlässlich ist. Es entwickelt sich durch zuverlässige und liebevolle Betreuung im ersten Lebensjahr.
Die zweite Phase (2-3 Jahre) ist geprägt vom Konflikt zwischen Autonomie versus Scham und Zweifel. Das Kind erlernt grundlegende Fähigkeiten wie Gehen und Sprechen und entwickelt einen eigenen Willen. Die Balance zwischen elterlicher Führung und kindlicher Selbstständigkeit ist hier entscheidend.
Die dritte Phase (3-6 Jahre) behandelt den Konflikt Initiative versus Schuldgefühl. In dieser Zeit entwickelt sich das Über-Ich durch die Orientierung an Bezugspersonen. Das Kind erkundet aktiv seine Umwelt und lernt, zwischen erlaubten und unerlaubten Handlungen zu unterscheiden.