Schäfers Verständnis von Bildung
Gerd E. Schäfer, emeritierter Professor für Pädagogik der frühen Kindheit, hat ein umfassendes Konzept der frühkindlichen Bildung entwickelt. Er versteht Bildung als einen ganzheitlichen, lebenslangen Prozess der Selbstgestaltung, bei dem das Individuum aktiv und eigeninitiativ ist.
Definition: Frühkindliche Bildung nach Schäfer ist ein umfassender Prozess der Selbstgestaltung, der auf Eigeninitiative und Selbsttätigkeit des Kindes beruht.
Schäfer betont, dass Bildung nur in Auseinandersetzung mit der Umwelt und anderen Menschen entstehen kann. Dabei spielen nicht nur rationale, sondern auch sinnlich-emotionale Erfahrungen eine wichtige Rolle.
Highlight: Schäfer stellt die Beziehungen zwischen Kind und Umwelt in den Mittelpunkt seiner Bildungstheorie.
Auf Basis seiner Überlegungen formuliert Schäfer fünf zentrale Thesen:
- Bildung erfordert Selbsttätigkeit
- Bildung basiert auf individueller Sinnfindung
- Sinn entsteht durch Einordnung neuer Erfahrungen
- Bildung umfasst rationale und emotionale Prozesse
- Bildung ist nur im soziokulturellen Kontext möglich
Vocabulary: Selbstbildung bezeichnet nach Schäfer den aktiven Prozess, in dem sich das Kind selbst bildet, indem es eigenständig Erfahrungen macht und verarbeitet.
Diese ganzheitliche Sicht auf Bildung als Selbstbildungsprozess ist charakteristisch für Schäfers pädagogischen Ansatz zur frühkindlichen Bildung.