Die Entstehung von Gewalt: Theoretische Grundlagen und Erklärungsmodelle
Die Frustrations-Aggressions-Theorie nach Dollard und die daraus entwickelte Frustrations-Aggressions-Kette bilden fundamentale Erklärungsansätze für die Entstehung aggressiven Verhaltens. Diese Theorie wurde in den 1930er Jahren entwickelt und später von Berkowitz erweitert.
Definition: Die Frustrations-Aggressions-Hypothese besagt, dass Frustration stets zu einer Form von Aggression führt und jede Aggression auf eine vorausgegangene Frustration zurückzuführen ist.
Die Frustrations-Aggressions-Kette beschreibt den Prozess in sechs wesentlichen Schritten: Zunächst tritt ein Frustrationsereignis auf, das durch Hindernisfrustration, Provokationen oder physische Stressoren ausgelöst werden kann. Die subjektive Interpretation und Bewertung dieser Situation führt bei negativer Einschätzung zu Ärger, der sich aus dem Erleben von Leid in Verbindung mit Schuldzuschreibungen entwickelt.
Beispiel: Im Frustrations-Aggressions-Theorie Sport Kontext könnte ein Spieler nach einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung Frustration erleben, die sich in aggressivem Verhalten gegenüber Mitspielern oder dem Schiedsrichter äußert.
Das aggressive Verhaltensrepertoire einer Person bestimmt, welche Handlungsoptionen im Umgang mit Ärger zur Verfügung stehen. Fehlende Hemmungen, etwa durch verminderte Angst vor Bestrafung, können aggressives Verhalten begünstigen. Zusätzlich können Modelle und Signale aus der Umwelt als Trigger fungieren und aggressive Reaktionen verstärken.