Prinzipien der Realitätsverarbeitung und Persönlichkeitsbildung
Dieses Kapitel erläutert die ersten drei Prinzipien von Hurrelmanns Theorie, die sich mit dem Verhältnis von innerer und äußerer Realität, der Produktion der Persönlichkeit und der Bewältigung lebenslaufspezifischer Anforderungen befassen.
Das erste Prinzip betont die Wechselwirkung zwischen innerer Realität (körperliche und psychische Dispositionen) und äußerer Realität (soziale und räumliche Umwelt). Diese Person-Umwelt-Interaktion ist ein ständiger aktiver Austauschprozess.
Vocabulary: Produktive Realitätsverarbeitung nach Hurrelmann bezeichnet den Prozess, bei dem das Individuum als schöpferischer Konstrukteur sich aktiv mit innerer und äußerer Realität auseinandersetzt.
Das zweite Prinzip fokussiert auf die Produktion der Persönlichkeit durch produktive Realitätsverarbeitung. Dieser Prozess beinhaltet die Wahrnehmung und innerpsychische Neuordnung der äußeren Realität basierend auf bereits erworbenen Erfahrungen.
Example: Ein Jugendlicher, der neue soziale Medien nutzt, verarbeitet diese Erfahrung basierend auf seinen bisherigen Kenntnissen und integriert sie in sein Selbstbild und seine Kommunikationsfähigkeiten.
Das dritte Prinzip behandelt die Bewältigung lebenslaufspezifischer Anforderungen. Es betont die Notwendigkeit, ständig neue Herausforderungen zu meistern und dabei Bewältigungsfähigkeiten zu aktivieren.
Highlight: Die Balance zwischen persönlicher Individuation und sozialer Integration ist ein zentrales Element in Hurrelmanns Theorie der Entwicklungsaufgaben im Jugendalter.