Wolfgang Klafki entwickelte eine umfassende Bildungstheorie, die bis heute großen Einfluss auf die Pädagogik hat.
Die kategoriale Bildung nach Klafki vereint zwei grundlegende Bildungsansätze: Die materiale Bildung, die sich auf Wissensinhalte konzentriert, und die formale Bildung, die die Entwicklung von Fähigkeiten betont. Klafki erkannte, dass diese beiden Ansätze nicht isoliert funktionieren können. Stattdessen müssen Inhalt und Methode in einem dialektischen Verhältnis zueinander stehen. In der kritisch-konstruktiven Didaktik entwickelte er diesen Gedanken weiter und betonte die Wichtigkeit der Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit.
Die bildungstheoretische Didaktik nach Klafki basiert auf dem Konzept der kategorialen Bildung und stellt die Frage nach der Bedeutsamkeit von Lerninhalten in den Mittelpunkt. Durch seine didaktische Analyse sollen Lehrende systematisch prüfen, welche Bildungsinhalte für Schüler bedeutsam sind und wie diese vermittelt werden können. Dabei spielen fünf zentrale Fragen eine wichtige Rolle: die Gegenwartsbedeutung, die Zukunftsbedeutung, die exemplarische Bedeutung, die Struktur des Inhalts und die Zugänglichkeit. Diese Aspekte helfen Lehrenden dabei, Unterricht so zu gestalten, dass er sowohl fachlich fundiert als auch für die Lernenden relevant und verständlich ist. Klafkis Theorie betont dabei stets die Wichtigkeit der Verbindung zwischen dem objektiven Bildungsinhalt und der subjektiven Erschließung durch den Lernenden.