Klaus Hurrelmann und seine Sozialisationstheorie
Klaus Hurrelmann ist ein bedeutender deutscher Sozial-, Bildungs- und Gesundheitswissenschaftler. Nach seiner langjährigen Tätigkeit an der Universität Bielefeld arbeitet er seit 2009 als Professor of Public Health and Education. Hurrelmann setzt in seiner Theorie und Forschung besonders auf die Schwerpunkte Sozialisation, Kindheit, Jugend und Generationen.
Definition: Sozialisation bezeichnet nach Hurrelmann den lebenslangen Prozess der Persönlichkeitsentwicklung, der die Verarbeitung der inneren und äußeren Realität umfasst.
Die Hurrelmann Theorie beschäftigt sich intensiv mit dem Verhältnis von innerer und äußerer Realität. Dabei definiert Hurrelmann die innere Realität als die genetische Veranlagung, körperliche Konstitution, Intelligenz, psychisches Temperament und Grundstrukturen der Persönlichkeit. Die äußere Realität umfasst hingegen Faktoren wie Familie, Freundesgruppen, Erziehungs- und Bildungseinrichtungen, soziale Organisationen, Massenmedien, Arbeitsbedingungen und die physikalische Umwelt.
Highlight: Ein zentrales Konzept in Hurrelmanns Theorie ist die "Produktion" der eigenen Persönlichkeit. Menschen werden als aktive Gestalter ihrer Entwicklung gesehen.
Die genetische Ausstattung legt nach Hurrelmann die Spiel- und Möglichkeitsräume für Eigenschaften und Verhalten fest, die dann durch Umwelteinflüsse verändert und geformt werden. Dies wird besonders bei der Ausprägung von weiblichen und männlichen Persönlichkeitsmerkmalen sichtbar.
Beispiel: Unterschiedliche Anlagen werden zu Männlichkeit und Weiblichkeit geformt, wobei sowohl biologische als auch soziale Faktoren eine Rolle spielen.