Die Sozialisationstheorien von Krappmann und Hurrelmann bilden einen wichtigen Grundstein für das Verständnis der Identitätsentwicklung Jugendlicher.
Lothar Krappmann und Klaus Hurrelmann haben wegweisende Theorien zur Sozialisation und Identitätsentwicklung von Jugendlichen entwickelt. Nach Krappmann ist die Identitätsbildung ein lebenslanger Prozess der Balance zwischen persönlichen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Erwartungen. Dabei spielen vier zentrale Fähigkeiten eine wichtige Rolle: Rollendistanz, Empathie, Ambiguitätstoleranz und Identitätsdarstellung. Diese Kompetenzen ermöglichen es Jugendlichen, ihre eigene Identität zu entwickeln und gleichzeitig soziale Beziehungen aufzubauen.
Hurrelmann erweitert diese Perspektive durch sein Modell des produktiv realitätsverarbeitenden Subjekts. Er betont, dass Jugendliche aktiv ihre Umwelt gestalten und nicht nur passive Empfänger von Sozialisationseinflüssen sind. Die Entwicklungsaufgaben, die Jugendliche bewältigen müssen, umfassen die Qualifikation für die Berufswelt, den Aufbau einer eigenen Geschlechterrolle, die Entwicklung eines Werte- und Normensystems sowie die Fähigkeit zum selbstständigen Handeln. Der Bewertungsbogen Pädagogik für die Klausur im 2. Halbjahr berücksichtigt diese theoretischen Grundlagen und prüft das Verständnis der Schüler für diese komplexen Zusammenhänge. Die Klausurnoten spiegeln dabei wider, inwieweit die Lernenden die Theorien nicht nur wiedergeben, sondern auch auf praktische Beispiele anwenden und kritisch reflektieren können.