Das Modell der produktiven Realitätsverarbeitung (MPR) von Klaus Hurrelmann wird kritisch hinterfragt. Die Kritik bezieht sich auf das Bild des Individuums, das Bild der Gesellschaft, Phänomene gestörter Sozialisation und die Entwicklungsaufgaben. Hauptkritikpunkte sind die Überschätzung der Autonomie des Individuums, die Unterschätzung gesellschaftlicher Einflüsse und die unzureichende Berücksichtigung von Herrschaftsstrukturen. Die Kritiker argumentieren für ein differenzierteres Verständnis von Sozialisation und Identitätsentwicklung.
• Das MPR ist seit 2007 fester Bestandteil des Zentralabiturs, wurde aber nie ausreichend begründet.
• Kritisiert wird die Überforderung Jugendlicher durch Überschätzung ihrer Autonomie.
• Gesellschaftliche Einflüsse und Herrschaftsstrukturen werden laut Kritikern unterschätzt.
• Die Darstellung gestörter Sozialisation und der Entwicklungsaufgaben wird als oberflächlich bemängelt.
• Es wird eine differenziertere Betrachtung von Sozialisationsprozessen und Identitätsentwicklung gefordert.