Dieter Baacke und sein Konzept der Medienkompetenz
Dieter Baacke, geboren am 2. Dezember 1934 in Hannover und verstorben am 23. Juli 1999 in Bielefeld, war ein wegweisender Denker auf dem Gebiet der Medienpädagogik. Seine akademische Laufbahn umfasste Studien in Altphilologie, Germanistik, Theologie, Philosophie und Pädagogik. Baacke erkannte früh die Notwendigkeit, Medien und Pädagogik zu verknüpfen und prägte als Erster den Begriff "Medienkompetenz".
Highlight: Baacke gründete 1984 die Gesellschaft für Medienpädagogik und wird seit 2001 durch den Dieter-Baacke-Preis geehrt.
Der Begriff der Medienkompetenz nach Baacke basiert auf einem Menschenbild, das das Individuum als selbstbestimmtes und gesellschaftlich handelndes Subjekt in den Mittelpunkt stellt. In seinem Konzept einer handlungsorientierten Medienpädagogik betont Baacke, dass menschliches Verhalten nicht nur eine Reaktion auf die Umwelt ist, sondern dass Menschen aktiv handeln und ihre Umwelt gestalten können.
Definition: Medienkompetenz nach Baacke zielt darauf ab, Menschen zu befähigen, Medien kompetent zu nutzen und kritisch zu hinterfragen.
Die Ziele der Medienkompetenz nach Baacke umfassen:
- Kinder sollen lernen, Fähigkeiten und neues Wissen im Bezug auf Medien selbst zu erschließen.
- Die eigene Mediennutzung soll reflektiert werden.
- Entwicklungen im Bereich Medien sollen kritisch verfolgt werden.
Baacke definierte vier Dimensionen der Medienkompetenz:
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Medienkritik:
Diese Dimension betont die Notwendigkeit, vorhandenes Wissen stets zu reflektieren und zu erweitern. Es ist wichtig, Hintergrundwissen zu haben, um die Medienlandschaft analysieren zu können.
Example: Ein Beispiel für Medienkritik ist das Verständnis, dass private Programme werbe finanziert sind, was Einfluss auf den Inhalt haben kann.
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Medienkunde:
Hier geht es um das Wissen über aktuelle Medien und Mediensysteme. Dies umfasst sowohl informative als auch instrumentell-qualifikatorische Fähigkeiten.
Vocabulary: Instrumentell-qualifikatorische Fähigkeiten beziehen sich auf die praktischen Fertigkeiten im Umgang mit Mediengeräten.
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Mediennutzung:
Diese Dimension bezieht sich auf den rezeptiv-anwendenden Bereich, also die Nutzungs- und Rezeptionskompetenz im Umgang mit Medien.
Example: Fernsehen wird als aktive Tätigkeit betrachtet, die kompetent gestaltet werden sollte.
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Mediengestaltung:
Hier geht es darum, neue Inhalte gestaltend einzubringen und das Mediensystem innovativ weiterzuentwickeln.
Quote: "Wer kompetent mit Medien umgeht, kann sie auf kreativer Ebene mitgestalten."
Baackes Konzept der Medienkompetenz ist bis heute von großer Bedeutung für die Medienkompetenz in der Schule und die Medienkompetenz von Kindern. Es bildet die Grundlage für viele aktuelle Ansätze in der Medienpädagogik und unterstreicht die Wichtigkeit einer kritischen und aktiven Auseinandersetzung mit Medien in unserer digitalisierten Welt.