Prinzipien der NS-Erziehung am Beispiel von HJ und BDM
Die Erziehung im Nationalsozialismus basierte auf vier Grundprinzipien, die in den Jugendorganisationen Hitlerjugend (HJ) und Bund Deutscher Mädel (BDM) umgesetzt wurden. Diese Prinzipien prägten die gesamte NS-Pädagogik und zielten darauf ab, eine neue Generation im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie zu formen.
Das Rassenprinzip stand an oberster Stelle und propagierte die "Reinrassigkeit des Blutes". Dies führte zu menschenverachtenden Projekten wie den Napolas (Nationalpolitische Erziehungsanstalten) und dem Lebensborn-Programm. Gleichzeitig rechtfertigte es die Verfolgung und Vernichtung von Juden und anderen als "minderwertig" eingestuften Gruppen.
Das Kampfprinzip basierte auf sozialdarwinistischen Vorstellungen und glorifizierte den Kampf als natürlichen Zustand. Es förderte Eigenschaften wie Disziplin, Gehorsam und Opferbereitschaft.
Das Führerprinzip etablierte eine strenge Hierarchie, in der bedingungslose Treue und Unterordnung gefordert wurden. Dies spiegelte sich auch in der Struktur von HJ und BDM wider, wo das Motto "Jugend führt Jugend" galt.
Das Gemeinschaftsprinzip unterdrückte jeglichen Individualismus zugunsten einer völkischen Ideologie, ausgedrückt im Slogan "Du bist nichts - Dein Volk ist alles!".
Highlight: Die vier Grundprinzipien der NS-Pädagogik - Rassen-, Kampf-, Führer- und Gemeinschaftsprinzip - bildeten das ideologische Fundament der Erziehung im Nationalsozialismus.
Die Neuordnung von HJ und BDM erfolgte 1933 durch Baldur von Schirach. Die HJ umfasste das Deutsche Jungvolk (10-14 Jahre) und die eigentliche Hitlerjugend (14-18 Jahre). Der BDM gliederte sich in Jungmädel (10-14 Jahre) und den Bund Deutscher Mädel (14-21 Jahre).
Quote: Das Motto der Hitlerjugend lautete: "Zäh wie Leder, flink wie Windhunde und hart wie Kruppstahl"
Die Mitgliedschaft in diesen Organisationen wurde 1936 gesetzlich vorgeschrieben und machte sie neben Elternhaus und Schule zum wichtigsten Erziehungsträger.
Vocabulary: NaPoLa - Nationalpolitische Erziehungsanstalten, Eliteschulen zur Ausbildung des NS-Führungsnachwuchses.
Das Konzept der "Funktionalen Erziehung" nach Ernst Krieck sah vor, dass die Erziehungsaufgabe nicht nur von Familie und Schule, sondern vom gesamten Staat wahrgenommen wurde. Dies führte zu einer allgegenwärtigen Indoktrination durch Massenaufmärsche, Gelöbnisse und sportliche Aktivitäten in Lagern.
Definition: Funktionale Erziehung - Ein Erziehungskonzept, bei dem die gesamte Gesellschaft und alle staatlichen Institutionen an der Formung der Jugend beteiligt sind.