Die Geschichte der Kindheit und Entwicklungstheorien im pädagogischen Kontext
Die historische Entwicklung der Kindheit zeigt einen bedeutsamen Wandel vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Im Mittelalter wurden Kinder als "kleine Erwachsene" betrachtet, ohne Berücksichtigung ihrer speziellen Entwicklungsbedürfnisse. Mit der Einführung der Schulpflicht im 19. Jahrhundert begann eine neue Ära der Kindererziehung. Die Reformpädagogik des 19./20. Jahrhunderts brachte progressive Ansätze, die das Kind als eigenständiges Wesen in den Mittelpunkt stellten.
Die Pädagogik Theorien von Sigmund Freud und Erik Erikson bilden fundamentale Säulen des Verständnisses kindlicher Entwicklung. Freuds Psychoanalyse mit dem Instanzenmodell Es,Ich,U¨ber−Ich und der psychosexuellen Entwicklungstheorie prägt bis heute das Verständnis der Persönlichkeitsentwicklung. Eriksons psychosoziales Entwicklungsmodell erweiterte diese Perspektive um gesellschaftliche Aspekte.
Jean Piagets kognitive Entwicklungstheorie und der Symbolische Interaktionismus nach George Herbert Mead ergänzen diese Grundlagen. Piaget beschreibt die Entwicklung vom prälogischen zum logischen Denken, während Mead die Bedeutung sozialer Interaktionen für die Identitätsentwicklung hervorhebt.
Definition: Der symbolische Interaktionismus nach Mead erklärt die Entwicklung des Selbst durch die Konzepte "I", "Me" und "Self" in sozialen Interaktionen.