Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung
Die kognitive Entwicklung nach Jean Piaget basiert auf einem komplexen Zusammenspiel verschiedener Prozesse, die für das Lernen und die geistige Entwicklung von Kindern fundamental sind. Im Zentrum seiner Theorie stehen die Konzepte der Schemata, Assimilation und Akkommodation.
Definition: Schemata sind organisierte Wissens- und Verhaltensmuster, die als Grundbausteine des menschlichen Wissens fungieren. Sie können sowohl sensorischer als auch begrifflicher Natur sein.
Die Assimilation beschreibt den Prozess, bei dem neue Erfahrungen in bereits bestehende Schemata eingegliedert werden. Dabei werden Umweltreize in bekannte Strukturen eingeordnet. Dies ermöglicht es dem Menschen, sich nicht an jede neue Situation völlig neu anpassen zu müssen. Die Akkommodation hingegen tritt auf, wenn vorhandene Schemata nicht ausreichen und erweitert werden müssen.
Beide Prozesse - Assimilation und Akkommodation - wirken komplementär und streben nach einem Gleichgewicht A¨quilibrium. Dieses Gleichgewichtsstreben ist ein fundamentales Prinzip der kognitiven Entwicklung. Wenn ein kognitiver Konflikt auftritt, wird durch Adaptation eine neue Balance hergestellt.
Highlight: Die kognitive Entwicklung erfolgt durch die aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt. Dabei sind sowohl Reifungsprozesse als auch Erfahrungen gleichermaßen wichtig.