Loris Malaguzzi und die Grundlagen der Reggio-Pädagogik
Loris Malaguzzi (1920-1994) war der entscheidende Gestalter des Reggio-Konzepts. Seine Vision war es, aus einer faschistischen Gesellschaft eine demokratische und soziale Basis zu schaffen. Malaguzzi sah Erziehung als Aufgabe der gesamten Gesellschaft an.
Die Reggio-Pädagogik basiert auf drei Grundprinzipien:
- Erziehung zur Demokratie
- Erziehung zur sozialen Gerechtigkeit
- Erziehung zur Solidarität
Highlight: Malaguzzis Leitidee lautete: "Wir assistieren den Kindern, wir erziehen sie nicht!"
Die Rolle des Erziehers in der Reggio-Pädagogik ist es, mit den Stärken der Kinder zu arbeiten, nicht gegen ihre Schwächen. Dies spiegelt den grundlegenden Respekt für die Fähigkeiten und die Autonomie des Kindes wider.
Quote: "Jedes Kind hat die Fähigkeit, sich selbst auszubilden. Erwachsene müssen helfen, diese Fähigkeit zu entdecken und auszubilden."
Die sozialdemographische Lage in Reggio Emilia nach dem Zweiten Weltkrieg spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung dieses pädagogischen Ansatzes. Der erste Kindergarten wurde als Antwort auf den Krieg gegründet, mit dem Ziel, eine neue Generation zu erziehen, die sich selbst erzieht.
Example: Die Bürgerinnen von Reggio Emilia verkauften Hinterlassenschaften der deutschen Besatzer auf dem Schwarzmarkt und investierten den Erlös in soziale Projekte, einschließlich der Kindertagesstätten.
Die Reggio-Pädagogik sieht Kindertagesstätten nicht als Abbild einer etablierten Kultur, sondern als Versuch, eine neue Kultur zu gründen. Dabei spielen Kommunikation und Begegnung eine zentrale Rolle.