Keynesianische Wirtschaftspolitik und ihre praktische Umsetzung
Die Soziale Marktwirtschaft basiert teilweise auf den Theorien von John Maynard Keynes, der die Grenzen der Freien Marktwirtschaft erkannte. Seine zentrale These: Marktkräfte allein reichen nicht aus, um wirtschaftliche Krisen zu bewältigen. Der Staat muss als Stabilisator eingreifen, besonders in Krisenzeiten.
Definition: Die keynesianische Wirtschaftspolitik ist ein antizyklischer Ansatz, bei dem der Staat aktiv in den Wirtschaftskreislauf eingreift, um Konjunkturschwankungen auszugleichen.
Im Rahmen der Fiskalpolitik soll der Staat antizyklisch handeln. In Konjunkturtiefs erhöht er die Staatsausgaben durch Beschäftigungsprogramme, Steuersenkungen oder Einmalzahlungen. Dies soll die Wirtschaft stimulieren. Im Gegensatz dazu werden während Hochkonjunkturphasen die Steuern erhöht, um Rücklagen zu bilden.
Die praktische Umsetzung dieser Theorie stößt jedoch auf erhebliche Hindernisse. Ein zentrales Problem sind die Wirkungsverzögerungen: Zwischen wirtschaftspolitischen Entscheidungen und deren spürbaren Effekten können Monate oder sogar Jahre liegen. Politische Entscheidungsprozesse sind oft langwierig, und die ergriffenen Maßnahmen zeigen nicht immer die gewünschte direkte Wirkung.