Beziehungen und innere Bilder in der frühkindlichen Bildung
Schäfer betont in seinen Thesen die zentrale Bedeutung von Beziehungen für die frühkindliche Bildung. Er unterscheidet dabei zwischen sachlichen und sozialen Beziehungen.
Definition: Sachliche Beziehungen sind die Verbindungen, die Kinder zu Dingen herstellen, die für sie subjektiv bedeutsam sind.
Das Kennenlernen des Besonderen besteht laut Schäfer aus einer Sammlung von Erfahrungs- und Bedeutungsmustern in unterschiedlichen situativen Zusammenhängen. Dies unterstreicht die Wichtigkeit vielfältiger Erfahrungsmöglichkeiten für Kinder.
Highlight: Kinder benötigen Partner, die auf ihre Welt- und Selbsterfahrungen reagieren, indem sie die Kinder bei ihrem Tun interessiert begleiten oder darüber sprechen, was ihnen bedeutungsvoll erscheint.
Diese Aussage verdeutlicht die Bedeutung der sozialen Beziehungen für die frühkindliche Bildung. Erwachsene spielen eine wichtige Rolle als responsive Partner, die die Erfahrungen der Kinder wertschätzen und reflektieren.
Schäfer führt weiter aus, dass frühkindliche Bildung innere Bilder erzeugt. Diese inneren Repräsentationen sind nach erfahrenen Zusammenhängen organisiert und spielen eine wichtige Rolle für die Mitteilung lebensgeschichtlicher Zusammenhänge.
Vocabulary: Innere Bilder sind mentale Repräsentationen von Erfahrungen und Beziehungen zu Objekten und Ideen.
Für die Entwicklung dieser inneren Bilder benötigen Kinder laut Schäfer Gelegenheiten zum Organisieren konkreter Lebenserfahrungen. Diese dienen dann als Grundmuster für abstraktere Denkmuster, aus denen wiederum Fragen entstehen, die das Weltbild der Kinder verändern können.
Example: Ein Kind, das regelmäßig beim Gärtnern hilft, entwickelt innere Bilder vom Wachstumsprozess der Pflanzen. Diese Erfahrungen können später als Grundlage für ein tieferes Verständnis biologischer Prozesse dienen.
Schäfer betont, dass es in der frühkindlichen Bildung nicht darum geht, spezifische Kompetenzen zu vermitteln, sondern das Problemlösen zu fördern. Er sieht die Kreativität der Kinder als alltägliche Notwendigkeit, die es ihnen ermöglicht, eigenständig und entdeckerisch Lösungen für bedeutsame Probleme zu finden.
Quote: "Die Kreativität der Kinder ist eine alltägliche Notwendigkeit, welche ihnen ermöglicht, aus eigener Hand und entdeckerhaft auf bedeutsame Probleme Lösungen zu finden."
Diese Aussage unterstreicht Schäfers Verständnis von Kindern als aktive, kompetente Lerner, die in der Lage sind, eigenständig Probleme zu lösen und dabei ihre Kreativität einzusetzen.