Die unsicher-ambivalente Bindung: Tiefgehende Analyse des Bindungstyps C
Die unsicher-ambivalente Bindung stellt einen komplexen Bindungstyp dar, der sich durch widersprüchliches Verhalten sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen manifestiert. Kinder mit diesem Bindungsmuster zeigen eine ausgeprägte Ambivalenz gegenüber ihrer Bezugsperson - sie suchen einerseits intensiv deren Nähe, lassen sich aber andererseits kaum beruhigen, wenn sie diese erhalten.
Definition: Die unsicher-ambivalente Bindung TypC kennzeichnet sich durch eine Kombination aus Nähebedürfnis und gleichzeitiger Schwierigkeit, sich durch die Bezugsperson beruhigen zu lassen.
Ein charakteristisches Merkmal der unsicher-ambivalenten Bindung ist die eingeschränkte Explorationsfähigkeit des Kindes. Aufgrund des fehlenden Grundvertrauens in die Verfügbarkeit der Bezugsperson wagen diese Kinder es kaum, ihre Umwelt zu erkunden. Sie befinden sich in einem ständigen Zustand der Unsicherheit und Angst vor dem Verlassenwerden, was zu ausgeprägtem Klammerverhalten führt.
Die Ursachen für die Entwicklung einer unsicher-ambivalenten Bindung liegen häufig in der widersprüchlichen Reaktion der Bezugsperson auf die Bedürfnisäußerungen des Kindes. Das Verhalten der Bezugsperson schwankt dabei zwischen übermäßiger Aufmerksamkeit und völliger Ablehnung, was dem Kind keine verlässliche Orientierung ermöglicht. Diese Unberechenbarkeit führt zu einer tiefen Verunsicherung des Kindes und manifestiert sich in seinem späteren Bindungsverhalten.
Beispiel: Ein Kind mit unsicher-ambivalenter Bindung könnte bei der Rückkehr der Mutter nach einer kurzen Trennung gleichzeitig weinen und sich an sie klammern, sich aber von ihren Beruhigungsversuchen nicht trösten lassen.