Bindungstheorie und ihre Grundlagen in der Entwicklungspsychologie
Die Bindungstheorie nach John Bowlby und Mary Ainsworth beschreibt die fundamentale Bedeutung früher emotionaler Beziehungen für die kindliche Entwicklung. Die sichere Bindung zwischen Kind und Bezugsperson bildet das Fundament für eine gesunde psychische Entwicklung.
Definition: Bindung bezeichnet die emotionale und enge Beziehung zwischen einem Kind und seiner primären Bezugsperson, die sich durch Vertrauen, Nähesuchen und Trennungsschmerz auszeichnet.
Das Zusammenspiel von Bindungs- und Explorationsverhalten prägt die frühe Kindheit maßgeblich. Während das Bindungsverhalten in bedrohlichen oder fremden Situationen aktiviert wird und das Kind Schutz bei der Bezugsperson sucht, ermöglicht das Explorationsverhalten dem Kind, seine Umwelt zu erkunden, wenn es sich sicher fühlt.
Beispiel: Ein Kind, das in einer neuen Umgebung zunächst die Nähe der Mutter sucht (Bindungsverhalten), wird nach erfolgter Rückversicherung beginnen, den Raum zu erkunden (Explorationsverhalten).