Heitmeyers sozialpsychologischer Ansatz zur Gewaltentstehung untersucht die Wechselwirkungen zwischen interpersonaler, intrapsychischer und gesellschaftlicher Ebene. Sein Desintegration-Verunsicherung-Gewalt Konzept basiert auf Hurrelmanns Sozialisationstheorie und betont die Rolle der Individualisierung in der Marktwirtschaft.
- Heitmeyer sozialpsychologischer Ansatz Gewalt analysiert drei Ebenen: interpersonal (sozialer Status), intrapsychisch (Fähigkeiten, Emotionen) und gesellschaftlich (Werte, Normen)
- Aggression wird als Kompensationsversuch für soziale Desintegration und Perspektivlosigkeit verstanden
- Individualisierung und Pluralismus führen zu Desintegrationspotentialen auf struktureller, orientierungsbezogener und emotionaler Ebene
- Verunsicherung äußert sich in emotionalen und handlungsbezogenen Komponenten
- Gewalt wird in expressive, instrumentelle, regressive und autoaggressive Formen differenziert
- Besonders für Jugendliche in bestimmten Milieus kann Gewalt attraktiv sein, da sie Ansehen und Wertigkeit verspricht