Gerd E. Schäfer: Strukturdynamische Spielbetrachtung und frühkindliche Bildung
Gerd E. Schäfer, geboren 1942, ist Professor für Pädagogik der frühen Kindheit mit Forschungsschwerpunkt in frühkindlicher Bildung. Seine Theorie betont, dass Bildung mit der Geburt beginnt und Grundlagen für die Orientierung in der Welt und weitere Bildung legt. Schäfer unterscheidet zwischen Lernen aus erster Hand (durch eigene Erfahrungen) und Lernen aus zweiter Hand (Vermittlung durch andere).
Highlight: Schäfers Bild des Kindes sieht dieses als selbstständigen Forscher mit natürlicher Problemlösefähigkeit und Selbstbildungspotenzialen.
Die Rolle des Erziehers wird als Wegbegleiter, Vorbild und Partner definiert, der Unterstützung bietet und die Interessen des Kindes weckt. Mögliche erzieherische Maßnahmen umfassen das Anbieten von Freiraum für Fantasien, komplexe Aufgaben und die Betonung des Lernprozesses über das Resultat.
Definition: Selbstbildungspotenziale nach Schäfer beziehen sich auf die angeborene Fähigkeit des Kindes, aktiv und selbstständig zu lernen und sich zu entwickeln.
Schäfers Bildungsverständnis betrachtet Bildung als umfassend, lebenslang und als Selbstgestaltung zur Entwicklung von Mündigkeit und Autonomie. Daraus ergeben sich Konsequenzen wie die Förderung von Selbstständigkeit, das Anbieten einer anregenden Umgebung und die Unterstützung bei der eigenen Lebensgestaltung.
Das Spiel wird als zentraler Bildungsprozess angesehen, der verschiedene Funktionen erfüllt, darunter kognitive, emotionale und soziale Aspekte.