Wechselwirkung und Einstellungssysteme
Die Einstellungskomponenten stehen in einer Wechselwirkung zueinander. Normalerweise stimmen sie überein und bilden einen konsistenten Zustand. Bei Unstimmigkeiten entsteht ein dissonanter Zustand, der zu Abwehrmechanismen oder Einstellungsänderungen führen kann.
Definition: Der Systemcharakter von Einstellungen oder das Einstellungssystem bezeichnet sowohl die Beziehung der Einstellungskomponenten untereinander als auch den Zusammenhang verschiedener Einstellungen.
Je mehr Einstellungen zusammenhängen, desto schwieriger ist eine Einstellungsänderung. Bei weniger Zusammenhängen ist eine Änderung leichter möglich.
Vocabulary: Bedeutsamkeit oder Zentralität bezeichnet die persönliche Bedeutung und Wichtigkeit einer sozialen Einstellung im Einstellungssystem einer Person.
Zentrale Einstellungen sind durch hohes Engagement in der Umsetzung gekennzeichnet und schwer zu ändern. Periphere Einstellungen haben eine schwache Intensität und geringes Engagement und sind leichter zu ändern.
Definition: Ein Vorurteil ist eine besondere Form der Einstellung, die nicht auf ihre Richtigkeit hin überprüft ist und durch neue Erfahrungen oder Informationen kaum verändert wird.
Vorurteile können sowohl positiv als auch negativ sein, werden aber meist auf negative, ablehnende Einstellungen bezogen. Sie dienen dazu, uns vor Angst und unangenehmen Auseinandersetzungen mit der eigenen Person zu schützen, das Selbstwertgefühl zu bewahren und Überlegenheits- oder Machtansprüche zu rechtfertigen.
Highlight: Vorurteile können zu sozialer Ungerechtigkeit und Diskriminierung führen und verheerende Auswirkungen haben.