Erziehungsstile nach Kurt Lewin
Ein Erziehungsstil ist ein dauerhaftes Verhaltensmuster, das Eltern oder Erzieher gegenüber einem Kind zeigen. Kurt Lewin, ein bedeutender Psychologe, unterscheidet zwischen drei grundlegenden Erziehungsstilen.
Der autoritäre Erziehungsstil ist durch eine klare Führungsrolle des Erziehers gekennzeichnet. Hier werden Befehle erteilt und die Verantwortung liegt vollständig beim Erwachsenen. Kinder werden unpersönlich behandelt und die Kritik richtet sich direkt gegen die Person. Dies führt oft zu weniger Kreativität und Spontanität bei Kindern, starker Fixierung auf den Erzieher und manchmal zu aggressivem Verhalten gegenüber anderen.
Beim demokratischen Erziehungsstil werden Entscheidungen gemeinsam getroffen und Kinder haben ein Mitspracherecht. Sie werden über Aktivitäten und Ziele informiert und können entsprechend handeln. Der Erzieher lobt und kritisiert sachbezogen und bietet bei Bedarf individuelle Hilfe an. Kinder entwickeln mehr Kreativität, lernen Eigenverantwortung und versuchen, Probleme selbstständig zu lösen.
Der Laissez-Faire-Erziehungsstil zeichnet sich durch einen passiven Erzieher aus, der nur hilft, wenn er darum gebeten wird. Das Verhalten ist freundlich, aber neutral und zurückhaltend. Kinder handeln oft planlos und sind durch fehlende Führung unzufrieden. Häufig übernimmt ein Kind die Rolle des Erziehers und gibt anderen strikte Regeln vor.
Achtung! Kein Erziehungsstil existiert in Reinform. In der Praxis mischen sich die Stile je nach Situation und Persönlichkeit des Erziehers.
Erziehungsmodell: Gärtner und Bildhauer
Die Modelle des Gärtners und des Bildhauers symbolisieren zwei gegensätzliche Ansätze in der Erziehung. Der Bildhauer sieht das Kind als formbares Material, das erst durch seine Einwirkung Gestalt annimmt – vergleichbar mit dem "Führen" im autoritären Stil.
Der Erzieher als Gärtner nach Rousseau folgt dem Prinzip "Wachsen lassen". Er schafft optimale Bedingungen und schützt vor Schaden, lässt aber die natürliche Entwicklung des Kindes zu. Diese Erziehung als Wachsenlassen respektiert, dass wesentliche Eigenschaften bereits im Kind angelegt sind.
Diese Metaphern helfen dir, die Vielschichtigkeit des Erziehungsprozesses zu verstehen und verdeutlichen, wie unterschiedlich wir Kinder und ihre Entwicklung betrachten können.