Erziehungsstile nach Kurt Lewin
Ein Erziehungsstil ist ein dauerhaftes Muster von Verhaltensweisen, das Eltern oder Erzieher gegenüber Kindern zeigen. Kurt Lewin hat drei grundlegende Erziehungsstile definiert, die bis heute relevant sind.
Beim autoritären Erziehungsstil übernimmt der Erwachsene die volle Führungsrolle. Er erteilt Befehle, gibt strikte Vorgaben und kritisiert personenbezogen. Kinder werden dadurch weniger kreativ, entwickeln kaum Eigenverantwortung und zeigen oft aggressives Verhalten gegenüber anderen.
Im Gegensatz dazu steht der demokratische Erziehungsstil, bei dem Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Kinder haben Mitspracherecht und werden über Ziele informiert. Der Erzieher lobt, gibt Hilfestellungen und kritisiert sachbezogen. Dadurch entwickeln Kinder mehr Kreativität und lernen, Probleme eigenständig zu lösen.
Beim Laissez-Faire-Erziehungsstil verhält sich der Erzieher überwiegend passiv und gibt nur Hilfe auf Anfrage. Die Folgen: Kinder handeln planlos, sind unzufrieden und oft übernimmt ein Kind die Rolle des Erziehenden.
💡 Merke dir: Die Wahl des Erziehungsstils beeinflusst direkt, wie Kinder Verantwortung, Kreativität und soziales Verhalten entwickeln. Der demokratische Erziehungsstil nach Lewin wird heute meist als ausgewogenste Form angesehen.
Neben den Erziehungsstilen gibt es zwei kontrastierende Erziehungsmodelle: Der "Bildhauer" formt das Kind wie einen rohen Stein - ohne den Erzieher würde das Kind keine Form annehmen. Der "Gärtner" (nach Rousseau) hingegen schafft nur die richtigen Bedingungen und lässt das Kind wachsen und sich entfalten, da dessen Form bereits angelegt ist. Diese Modelle zeigen die Vielschichtigkeit des Erziehungsprozesses.
Die Erziehungsstile nach Lewin bieten dir eine praktische Tabelle, um verschiedene Ansätze zu verstehen und einzuordnen. Du kannst sie nutzen, um Erziehungsmethoden in deiner Umgebung zu analysieren oder um über deinen eigenen bevorzugten Stil nachzudenken.