Grundannahmen von Erik Erikson
Erik H. Erikson erweiterte Freuds Theorie der psychosexuellen Entwicklung um eine entscheidende psychosoziale Dimension. Diese Erweiterung basiert auf seinen Beobachtungen in verschiedenen Kulturen.
Um den Unterschied zu verdeutlichen:
- Psychosexuelle Komponente: z.B. die autoerotische Lust des Kleinkindes am Sprechen
- Psychosoziale Komponente: die Rolle der Sprache bei der Entwicklung von Beziehungen zu Eltern und anderen wichtigen Personen
Wichtiges Konzept: Die psychosoziale Entwicklung nach Erikson beschreibt, wie körperliche Reifung sowohl individuelle als auch soziale Auswirkungen hat. Neue Fertigkeiten eröffnen dem Kind neue Möglichkeiten, erhöhen aber gleichzeitig die gesellschaftlichen Anforderungen.
Erikson betont die kulturelle Anpassung in zwei Richtungen:
- Die Gesellschaft entwickelt Normen, um den Bedürfnissen von Kindern in verschiedenen Entwicklungsstufen gerecht zu werden
- Das Kind passt sich an die Kultur an z.B.wenneinKindergartenkindsichandieneueSchulumgebunggewo¨hnt
Er spricht von einer "Verzahnung der Lebenszyklen" - jedes Kind ist Teil einer Gemeinschaft von Lebenszyklen, umgeben von Menschen in verschiedenen Entwicklungsphasen.
Kulturelle Relativität der psychosozialen Entwicklung zeigt sich in zwei Aspekten:
- Universelle Phasensequenz, aber kulturspezifische Ausprägung Beispiel:Sioux−Mu¨tterundihreunterschiedlicheErziehungvonJungenundMa¨dchen
- Historische Veränderungen innerhalb einer Kultur Industrialisierung,Versta¨dterungetc.vera¨nderndieEntwicklungsanforderungen
Das epigenetische Prinzip bildet die Grundlage für Eriksons 8-Stufenmodell der Entwicklung, welches die systematische Entfaltung der Persönlichkeit beschreibt.