Rollenübernahme und Identitätsentwicklung
Meads Theorie betont die Bedeutung von Rollenübernahme (role-taking) und Rollengestaltung (role-making) für die Identitätsentwicklung.
Definition: Role-taking bezeichnet die Fähigkeit, sich in die Perspektive anderer hineinzuversetzen und deren Erwartungen zu antizipieren.
Definition: Role-making beschreibt den aktiven Prozess der Gestaltung und Interpretation von sozialen Rollen.
Diese beiden Konzepte sind zentral für die Entwicklung des "Self":
Highlight: Das "Self" im Sinne Meads orientiert sich an anderen und entsteht durch die Auseinandersetzung mit der sozialen Umwelt.
Example: Ein Kind lernt durch Rollenspiele, wie es sich in verschiedenen sozialen Situationen verhalten soll, und entwickelt so sein Selbstverständnis.
Die Mead Theorie der Identität zeigt, dass menschliches Verhalten das Ergebnis einer ständigen Auseinandersetzung mit anderen ist. Die Identität eines Menschen ist demnach nicht statisch, sondern entwickelt sich durch soziale Interaktion und Reflexion kontinuierlich weiter.
Quote: "Die Identität entwickelt sich; sie ist bei der Geburt anfänglich nicht vorhanden, entsteht aber innerhalb des gesellschaftlichen Erfahrungs- und Tätigkeitsprozesses." - George Herbert Mead
Der symbolische Interaktionismus nach Mead betont, dass Menschen auf der Grundlage von Bedeutungen handeln, die sie Dingen und Situationen zuschreiben. Diese Bedeutungen entstehen durch soziale Interaktion und werden durch einen interpretativen Prozess ständig modifiziert.