Grundqualifikationen des Rollenhandelns nach Mead und Krappmann
Die Soziologen George Herbert Mead und Lothar Krappmann haben fünf Grundqualifikationen identifiziert, die für die gesellschaftliche Handlungsfähigkeit und die Behauptung der eigenen Identität im sozialen Austausch notwendig sind. Diese Fähigkeiten ermöglichen es Individuen, sich in verschiedenen sozialen Kontexten zurechtzufinden und ihre persönlichen Bedürfnisse mit gesellschaftlichen Erwartungen in Einklang zu bringen.
Definition: Die Rollendistanz bezeichnet die Fähigkeit, eine innere Distanz zu den eigenen gesellschaftlichen Rollen einzunehmen und diese kritisch zu reflektieren.
Die Rollendistanz Krappmann ermöglicht es Individuen, Verhaltens- und Normvorstellungen ihrer jeweiligen Rollen anzunehmen, aber auch kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls davon abzuweichen.
Beispiel: Ein Rollendistanz Beispiel wäre, wenn jemand trotz einer wichtigen Videokonferenz entscheidet, stattdessen den 80. Geburtstag der Großmutter zu besuchen.
Empathie, als zweite Grundqualifikation, wird von Krappmann als Einfühlungsvermögen bezeichnet. Sie ermöglicht es, die Gefühle und Erwartungen anderer nachzuvollziehen und entsprechend darauf zu reagieren.
Highlight: Die Ambiguitätstoleranz Krappmann beschreibt die Fähigkeit, mit widersprüchlichen und mehrdeutigen Anforderungen in sozialen Interaktionen umzugehen.
Diese Toleranz ist besonders wichtig in Situationen, in denen verschiedene Erwartungen miteinander konkurrieren, wie beispielsweise bei Kindern getrennt lebender Eltern.