Erste Maxime: Das Wechselspiel von Anlage und Umwelt
Die erste Maxime von Klaus Hurrelmann befasst sich mit der Persönlichkeitsentwicklung im Jugendalter. Sie betont das komplexe Zusammenspiel zwischen genetischen Anlagen und Umwelteinflüssen. Dieses Wechselspiel ist entscheidend für die Ausprägung von Geschlechtsmerkmalen und anderen Persönlichkeitsaspekten.
Hurrelmann geht davon aus, dass etwa 50% der Persönlichkeitsentwicklung durch angeborene Faktoren wie Geschlecht, körperliche Konstitution, Intelligenz, Temperament und Psyche bestimmt werden. Die anderen 50% werden durch die soziale und physische Umwelt beeinflusst, einschließlich Familie, Freizeit, Freunde, Kultur und finanzielle Situation.
Highlight: Das Anlage-Umwelt-Modell nach Hurrelmann betont die gleichwertige Bedeutung von Genetik und Umwelt für die Persönlichkeitsentwicklung.
Dieses Wechselspiel schafft Spiel- und Möglichkeitsräume für die Entwicklung männlicher und weiblicher Persönlichkeitsmerkmale. Dabei spielen sowohl angeborene Unterschiede als auch kulturelle Vorstellungen im Sozialisationsprozess eine Rolle.
Example: Ein Jugendlicher mit einer genetischen Veranlagung für Musikalität könnte diese Fähigkeit in einer musikbegeisterten Familie stärker entwickeln als in einem Umfeld ohne musikalische Förderung.
Die erste Maxime bildet die Grundlage für das Verständnis der geschlechterspezifischen Entfaltung und zeigt auf, wie komplex die Ausgangslage für die individuelle Entwicklung ist.