Rollenarten und Rollenkonflikte
In der Soziologie unterscheiden wir zwischen zugeschriebenen Rollen, die man nicht erwerben kann (wie geschlechtsspezifische Stereotypen), und erworbenen Rollen, die im Laufe des Lebens eingenommen werden (wie Bundeskanzlerin oder Schüler). Die Bedeutung zugeschriebener Rollen hat im Laufe der Zeit abgenommen.
Ein Rollensatz beschreibt die Gesamtheit aller sich ergänzenden Teilrollen einer Position. Beispielsweise umfasst die Lehrerrolle verschiedene Beziehungen zu Kollegen, Schülern und Eltern. Diese einzelnen Beziehungen nennt man Rollensegmente.
Konflikte können in zwei Formen auftreten: Beim Intra-Rollenkonflikt geraten die Erwartungen verschiedener Bezugsgruppen an dieselbe Person in Konflikt. Dies geschieht etwa, wenn Lehrer und Eltern unterschiedliche Erwartungen an einen Schüler haben. Beim Inter-Rollenkonflikt entstehen Widersprüche zwischen den verschiedenen Rollen einer Person, beispielsweise wenn die Anforderungen als Mutter und als Lehrerin kollidieren.
Die soziale Interaktion bildet den Rahmen für diese Rollendynamik – sie beschreibt den Prozess wechselseitiger Wahrnehmungen innerhalb einer Gesellschaft, wobei jeder nach seiner sozialen Position einem bestimmten Normen- und Wertesystem folgt.
⚠️ Achtung: Rollenkonflikte sind normal und unvermeidlich im sozialen Leben. Die Fähigkeit, mit ihnen konstruktiv umzugehen, ist eine wichtige soziale Kompetenz, die du entwickeln kannst.