Lob, Belohnung und Erfolgserlebnisse in der Erziehung
Lob und Belohnung sind wichtige Werkzeuge im erzieherischen Handeln. Sie sind Verhaltenskonsequenzen mit angenehmer Wirkung, die dazu beitragen sollen, dass erwünschtes Verhalten häufiger gezeigt wird. Wir unterscheiden:
- Belohnungen erster Art: Darbietung angenehmer Konsequenzen
- Belohnungen zweiter Art: Beenden eines unangenehmen Zustandes
Während Belohnungen oft materielle Verstärker sind, ist Lob ein sozialer Verstärker – eine angenehm wirkende Äußerung. Die Wirkungen sind vielfältig: Die Wahrscheinlichkeit des erwünschten Verhaltens steigt, angenehme Gefühle werden ausgelöst, und das Selbstvertrauen wird gestärkt.
Allerdings gibt es auch Probleme: Manche Kinder sehen belohntes Verhalten als selbstverständlich an, und die Wirkung von Lob und Tadel hängt stark von der Person und der Umgebung ab. Oft wird unerwünschtes Verhalten unbeabsichtigt verstärkt.
Noch wertvoller als äußere Belohnungen sind Erfolgserlebnisse – angenehme Konsequenzen, die unmittelbar aus einer bestimmten Handlung hervorgehen. Die Individualpsychologie bezeichnet das Arrangieren solcher Erlebnisse als Ermutigung. Sie heben das Selbstwertgefühl, bauen sachbezogene Motivation auf und fördern die Selbstbestimmung.
💫 Praxistipp: Wenn du mit Kindern arbeitest, versuche mehr mit natürlichen Erfolgserlebnissen zu arbeiten als mit künstlichen Belohnungen! "Schau mal, wie gut du das jetzt schon kannst!" wirkt oft nachhaltiger als "Wenn du das schaffst, bekommst du ein Eis."