Entwicklungsstufen der Identität nach Mead
Mead beschreibt zwei wichtige Stufen in der Entwicklung der Identität: "Play" und "Game".
Play - Die erste Stufe der Identitätsgewinnung
Das "Play" ist gekennzeichnet durch:
- Nachahmung und einfache Rollenspiele
- Übernahme von Rollen nacheinander
- Einfühlen in signifikante Andere (wichtige Bezugspersonen)
- Entwicklung von Empathie durch Rollenwechsel
Example: Ein Kind, das abwechselnd die Rolle der Mutter und des Kindes beim Spielen übernimmt, befindet sich in der "Play"-Phase.
In dieser Phase lernt das Kind, wie das eigene Verhalten auf andere wirkt und wie es auf das Verhalten anderer reagieren kann. Dies ist entscheidend für die Entwicklung von Empathie und Rollendistanz.
Highlight: Die "Play"-Phase ist fundamental für die Entwicklung von Identität, Empathie und sozialer Anpassungsfähigkeit.
Game - Die zweite soziale Phase der Identitätsentwicklung
Das "Game" zeichnet sich aus durch:
- Organisierte Gruppenspiele mit festgelegten Regeln
- Fähigkeit, mehrere Rollen gleichzeitig zu berücksichtigen
- Verständnis für Konsequenzen des eigenen Handelns in der Gruppe
- Identifikation mit Gruppenzielen
Example: Teamsportarten wie Fußball sind typische "Game"-Situationen, in denen Kinder lernen, verschiedene Rollen zu koordinieren und Regeln zu befolgen.
In dieser Phase entwickelt das Kind ein Verständnis für den "generalisierten Anderen" - die Vorstellung von gesellschaftlichen Erwartungen und Normen.
Definition: Der "generalisierte Andere" nach Mead repräsentiert die allgemeinen Erwartungen und Haltungen der Gesellschaft, die das Individuum internalisiert.
Die Entwicklung gipfelt in der Fähigkeit, den Standpunkt von Institutionen wie Staat oder Gemeinschaft einzunehmen, was Mead als Entwicklung einer vollständigen Identität bezeichnet.