Grundlagen des Symbolischen Interaktionismus
Der symbolische Interaktionismus nach Georg Herbert Mead betrachtet den Menschen als soziales Wesen, das sich durch Interaktion und Kommunikation mit seiner Umwelt entwickelt. Zentral ist dabei die Verwendung von Symbolen wie Worten, Gesten und Handlungen. Besonders wichtig ist die Sprache als signifikantes Symbol, da sie den Austausch von Erfahrungen und Erwartungen ermöglicht.
Die Theorie betont die Bedeutung von Sozialisationsprozessen und Rollenlernen. Dabei spielt die Fähigkeit zur Empathie eine wichtige Rolle, die sich in "role-taking" (Rollenübernahme) und "role-making" (Rollendarstellung) äußert.
Highlight: Die Herausbildung der Instanzen "I", "Me" und "Self" ist entscheidend für die Identitätsentwicklung nach Mead.
Mead unterscheidet drei Instanzen der Identitätsentwicklung:
- Das "I" (Ich) als unbewusste, psychische Instanz, die innere Bedürfnisse steuert.
- Das "Me" (Mich) als kontrollierte soziale Instanz, die gesellschaftliche Erwartungen repräsentiert.
- Das "Self" (Selbst) als handelnde Instanz, die die Ich-Identität darstellt.
Beispiel: Das "Self" entsteht, wenn ein Kind lernt, seine spontanen Impulse (I) mit den Erwartungen der Gesellschaft (Me) in Einklang zu bringen.
Die Entwicklung des "Self" ist eng mit der Spielentwicklung von Kindern verbunden. Mead unterscheidet dabei zwei Stufen:
- "Play" (freies Rollenspiel): Kinder lernen, sich aus der Perspektive wichtiger Bezugspersonen zu sehen.
- "Game" (regelorientiertes Spiel): Kinder lernen komplexere Rollen und allgemeingültige Regeln zu verstehen.
Diese Spielentwicklung ist entscheidend für die Ausbildung einer vollständigen Identität und die Integration in die Gesellschaft.