Freud Phasenmodell der psychosexuellen Entwicklung
Die Freud Phasen Tabelle bietet einen umfassenden Überblick über die psychosexuelle Entwicklung nach Sigmund Freud. Sie beschreibt drei wesentliche Phasen der frühen Kindheit: die orale, anale und phallische Phase. Jede Phase ist durch spezifische Merkmale, Entwicklungsziele und potenzielle Konflikte gekennzeichnet.
Orale Phase (1. Lebensjahr)
In der oralen Phase nach Freud steht die Mundregion im Mittelpunkt. Das Kind erfährt Lustbefriedigung durch Saugen, Nuckeln und Lutschen. Enger Körperkontakt und die Befriedigung der Libidoenergie sind zentrale Bedürfnisse.
Highlight: Das Hauptziel dieser Phase ist die Ausbildung von Urvertrauen und die Bindung an Bezugspersonen.
Die Entwicklung der Persönlichkeitsinstanzen beginnt hier: Das Es ist von Anfang an vorhanden, während sich das Ich im Ansatz entwickelt. Das Über-Ich ist in dieser Phase noch nicht ausgebildet.
Vocabulary: Es, Ich und Über-Ich sind Freud'sche Konzepte der Persönlichkeitsstruktur.
Mögliche Konflikte in dieser Phase können zu einer oralen Fixierung führen, entweder durch Mangel an Zuwendung oder durch übermäßige Befriedigung, was zu starkem Narzissmus führen kann.
Definition: Orale Fixierung bezeichnet eine Verhaftung in der oralen Phase, die sich im Erwachsenenalter durch bestimmte Verhaltensweisen äußern kann.
Für Erzieher ist es wichtig, eine Balance zu finden, eine langsame Entwöhnung zu ermöglichen und dem Kind Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.
Anale Phase (2.-3. Lebensjahr)
In der analen Phase nach Freud erlebt das Kind Lustgefühle beim Ausscheiden und beginnt, sich für seine Exkremente zu interessieren. Die Reinlichkeitserziehung spielt eine zentrale Rolle.
Example: Das Kind kann Freude daran haben, seine Ausscheidungen zurückzuhalten oder mit ihnen zu spielen.
Das Ich entwickelt sich weiter, und das Kind lernt, auf unmittelbare Lustbefriedigung zu verzichten. Der erste Keim des Über-Ichs entsteht durch Kontrolle und Anpassung.
Mögliche Konflikte in dieser Phase können zu einer analen Fixierung führen, die sich später in zwanghafter Sauberkeit oder Problemen mit Kontrolle äußern kann.
Highlight: Die pädagogische Aufgabe besteht darin, den Entwicklungsstand des Kindes einzuschätzen und eine sanfte Reinlichkeitserziehung ohne Druck durchzuführen.
Phallische Phase (4.-5. Lebensjahr)
In der phallischen Phase nach Freud entdeckt das Kind seine Genitalien und entwickelt heterosexuelle Wünsche innerhalb der Familie, bekannt als Ödipuskomplex.
Quote: "Ödipuskomplex überwinden → identifizieren mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil"
Das Hauptziel dieser Phase ist die Überwindung des Ödipuskomplexes und die weitere Entwicklung des Über-Ichs. Mögliche Konflikte können zu Rivalität zwischen Vater und Sohn oder Mutter und Tochter führen.
Vocabulary: Der Ödipuskomplex beschreibt die unbewusste Liebe zum gegengeschlechtlichen Elternteil und Rivalität zum gleichgeschlechtlichen Elternteil.
Für Erzieher ist es wichtig, dem Kind bei der Identifikation mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil zu helfen und eine gesunde Partnerschaft vorzuleben.
Die psychosexuelle Entwicklung Kind Tabelle nach Freud bietet einen wertvollen Einblick in die frühe Kindheitsentwicklung und hilft Erziehern, altersgerechte Unterstützung zu leisten.