Das Instanzenmodell Freud einfach erklärt
Das Instanzenmodell nach Freud teilt die Persönlichkeit in drei zentrale Kräfte auf, die in ständiger Wechselwirkung stehen:
Das Es folgt dem Lustprinzip und ist von Geburt an vorhanden. Es ist weitgehend unbewusst und verlangt nach sofortiger Befriedigung von Bedürfnissen und Wünschen. Wenn du plötzlich Hunger hast und sofort essen willst, ist das dein Es am Werk.
Das Ich folgt dem Realitätsprinzip und vermittelt zwischen den Forderungen des Es, des Über-Ichs und der Außenwelt. Es ist teilweise bewusst und prüft, ob und wie Wünsche in der Realität erfüllt werden können. Wenn du deinen Hunger kontrollierst und erst nach der Schulstunde isst, ist dein Ich aktiv.
Das Über-Ich folgt dem Moralitätsprinzip und umfasst verinnerlichte gesellschaftliche Werte, Normen und persönliche Ideale. Es bewertet die Wünsche des Es und strebt nach Vervollkommnung. Wenn du auf ungesundes Fast Food verzichtest, weil "man das nicht tun sollte", ist dein Über-Ich im Einsatz.
Bei Ich-Stärke herrscht ein Gleichgewicht zwischen allen Instanzen. Eine ich-starke Person kann eigene Bedürfnisse wahrnehmen, aber auch Rücksicht auf andere nehmen. Bei Ich-Schwäche dominiert entweder das Es, das Über-Ich oder die Realität über das Ich, was zu verschiedenen Verhaltensproblemen führen kann.
💡 Ein Alltags-Beispiel: Wenn du für eine Prüfung lernen solltest U¨ber−Ich, aber lieber Videospiele spielen möchtest Es, entscheidet dein Ich, wie du mit diesem Konflikt umgehst - komplett auf Spielen verzichten, gar nicht lernen, oder einen Kompromiss finden.