Die präoperationale Stufe (2-7 Jahre)
Die präoperationale Stufe in Piagets Stufenmodell umfasst den Zeitraum von 2 bis 7 Jahren. In dieser Phase machen Kinder bedeutende Fortschritte in ihrer kognitiven Entwicklung, zeigen aber noch charakteristische Denkfehler.
Definition: Die präoperationale Stufe ist durch die Entwicklung symbolischen Denkens gekennzeichnet, wobei das Kind noch nicht in der Lage ist, logische Operationen durchzuführen.
Hauptmerkmale der präoperationalen Stufe:
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Ausgeprägter Egozentrismus: Kinder haben Schwierigkeiten, die Perspektive anderer einzunehmen.
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Animismus: Gegenstände werden als belebt angesehen (Vermenschlichung).
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Finalismus: Alles folgt Zwecken, z.B. "Der Mond scheint, um mir zu leuchten".
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Magisches Denken: Ereignisse werden übernatürlichen Ursachen zugeschrieben.
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Phänomenalismus: Dinge werden so begriffen, wie sie erscheinen, z.B. "Der Mond folgt mir".
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Zentrierendes Denken: Kinder fokussieren sich auf ein einzelnes Merkmal und vernachlässigen andere.
Example: Ein Beispiel für die präoperationale Phase wäre ein Kind, das glaubt, der Mond folge ihm, wenn es spazieren geht.
Die präoperationale Stufe lässt sich weiter unterteilen in:
- Stufe des symbolisch-vorbegrifflichen Denkens (2-4 Jahre)
- Stufe des intuitiv-anschaulichen Denkens (4-7 Jahre)
Highlight: In dieser Phase ist es wichtig, Kindern Möglichkeiten zur aktiven Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt zu bieten, um Lernfortschritte zu fördern.
Für die kognitive Entwicklung in dieser Phase ist es entscheidend, dass die Umgebung Materialien bereitstellt und Problemsituationen schafft, die das kindliche Interesse wecken und selbstständige, aktive Problemlösung anregen.