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Schule. Endlich einfach.
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Episches Theater Bertholt Brecht
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Episches Theater
Das epische Theater - Georg Patzer (Lb. S.112/1) Bertholt Brecht (1898-1956) entwickelte die Idee des epischen Theaters. Statt der strengen Abfolge des aristotelischen Dramas zu folgen, übernahm er die erzählende Struktur der epischen Dichtung. Brecht glaubt nicht an die Trennbarkeit von Kunst und Belehrung. Das epische Theater Zielsetzungen/Mittel des epischen Theaters: - Einfacher direkter Stil vom Schauspieler, kein Pathos¹ Sozialer Gestus, die Schauspieler sollten exemplarisch - Bertholt Brecht zeigen, zu welchem Stand sie gehören Schauspieler soll zeigen, dass er spielt Distanzierung von Handlung und Gefühlen auf der Bühne durch Kommentare eines Erzählers oder Chors, vorangestellte Titel, Projektionen, Prologe2; Handlung wird vorweggenommen, wodurch sich der Zuschauer vollkommen auf die Inszenierung konzentrieren kann Zuschauer sollen ebenso distanziert bleiben wie die Schauspieler Publikum wird direkt angesprochen, Bühnenwechsel ohne Vorhang, Musik kommentiert das Geschehen, Schauspieler fallen aus ihren Rollen Ziel der Verfremdungseffekte: Entlarvung der Illusionen, Abstand von der Verführung zu Gefühlen, Fremdmachung des Bekannten und Zusammensetzung in einer neuen, ungewohnten Sichtweise -> verhindert die Identifizierung des Zuschauers mit den Figuren Keine Darstellung von tragischen Einzelschicksalen Behandlung großer gesellschaftlicher Themen wie Krieg, wirtschaftliche Probleme oder soziale Missstände Bezüge zum Alltag und zur Lebenswirklichkeit der Zuschauer Angestrebt wird die Verbesserung der Welt, nicht die eines einzelnen Menschen Die Staßenszene als Grundmodell für episches Theater - Bertholt Brecht (Lb. S. 113/1-4) Die Bühne: eine Straßenecke. Die Handlung: ein Verkehrsunfall. Der Protagonist: ein Augenzeuge, der das Ereignis für...
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Hinzugeeilte beschreibt, vorführt, imitiert. 2. Auf welche Weise und mit welchen Mitteln stellt ein Augenzuge einen Unfallhergang dar? Augenzeuge demonstriert den Unfallhergang durch Nachahmen oder Erläuterungen, sodass die Umstehenden sich eine Meinung bilden können er braucht nicht über suggestive³ Fähigkeiten zu besitzen, jeder kann praktisch den Zweck erfüllen, den Unfallhergang zu schildern ¹ leidenschaftliches Gefühl der Feierlichkeit oder des Ergriffenseins 2 Einleitung, Vorrede 3 eine starke psychische, emotionale Wirkung ausübend 3. Erklären Sie, inwiefern eine solche Staßenszene ein „Grundmodell" für episches Theater ist. Stellen Sie dazu zunächst heraus, wie Theater in den Augen des Autors nicht sein soll. ,,Grundmodell": nüchtern, einfach, primitiv orientiert sich an sozialen/gesellschaftlichen Fragen Schauspieler nicht mehr ein sich einfühlender Charakterdarsteller, sondern distanzierter Demonstrant Bühnenvorgang nicht Illusionsmaschinerie (wiederholbarer Vorgang in der Gesellschaft) Episch, gesellschaftlich durchbrochene Handlung Keine Unterhaltung, sondern Kritikszene Aristotelisches Drama Geschlossene Dramenform Linearer und zwangsläufiger Handlungsverlauf Sprünge Wendungen im Handlungsverlauf Szenen bauen aufeinander auf Handelnd Zuschauer wird in die Handlung Einfühlung des und hineingezogen; Zuschauers wird angestrebt Erzeugung von Illusionen auf der Bühne Vom Zuschauer wird keine eigene Leistung erwartet Identifikation des Zuschauers mit den Figuren; er fiebert dem Ausgang des Stücks entgegen Mensch als Fixum: Er wird als unveränderlich betrachtet Appell an Gefühle Zielgruppe ist die gebildete Oberschicht, die unterhalten werden soll Soll nur unterhalten Idealismus Schauspieler sollen sich in ihre Rolle einfühlen Kein Bezug zur Lebenswirklichkeit der Zuschauer Episches Drama nach Brecht Offene Dramenform Szenen stehen als Episoden für sich allein Erzählend Zuschauer ist Beobachter, steht dem Geschehen distanziert gegenüber Durch Verfremdungseffekte wird eine Distanz des Zuschauers zum Bühnengeschehen erreicht Zuschauer soll zum Nachdenken und Handeln gebracht werden Verfremdungseffekt verhindert die Identifizierung des Zuschauers mit den Figuren; Spannung ergibt sich aus dem Gang des Geschehens Mensch als Prozess: Er kann verändert werden und kann die Welt verändern Appell an Gefühl und Verstand Zielgruppe ist das Proletariat4, das zu politischem Denken und Handeln animiert werden soll Soll unterhalten und gesellschaftliche und politische Veränderungen in Gang setzen Schicksalsglaube soll erschüttert werden, materialistisches Weltbild soll vermittelt werden Schauspieler sollen sich nicht in ihre Rolle »>einfühlen«; sie sollen die Figur und ihre Handlungen »zeigen« und dabei bewerten Bezug zum Alltag der Zuschauer 4 in einer kapitalistischen Gesellschaft Klasse der abhängig Beschäftigten (die keine eigenen Produktionsmittel besitzen)
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Das epische Theater - Georg Patzer (Lb. S.112/1) Bertholt Brecht (1898-1956) entwickelte die Idee des epischen Theaters. Statt der strengen Abfolge des aristotelischen Dramas zu folgen, übernahm er die erzählende Struktur der epischen Dichtung. Brecht glaubt nicht an die Trennbarkeit von Kunst und Belehrung. Das epische Theater Zielsetzungen/Mittel des epischen Theaters: - Einfacher direkter Stil vom Schauspieler, kein Pathos¹ Sozialer Gestus, die Schauspieler sollten exemplarisch - Bertholt Brecht zeigen, zu welchem Stand sie gehören Schauspieler soll zeigen, dass er spielt Distanzierung von Handlung und Gefühlen auf der Bühne durch Kommentare eines Erzählers oder Chors, vorangestellte Titel, Projektionen, Prologe2; Handlung wird vorweggenommen, wodurch sich der Zuschauer vollkommen auf die Inszenierung konzentrieren kann Zuschauer sollen ebenso distanziert bleiben wie die Schauspieler Publikum wird direkt angesprochen, Bühnenwechsel ohne Vorhang, Musik kommentiert das Geschehen, Schauspieler fallen aus ihren Rollen Ziel der Verfremdungseffekte: Entlarvung der Illusionen, Abstand von der Verführung zu Gefühlen, Fremdmachung des Bekannten und Zusammensetzung in einer neuen, ungewohnten Sichtweise -> verhindert die Identifizierung des Zuschauers mit den Figuren Keine Darstellung von tragischen Einzelschicksalen Behandlung großer gesellschaftlicher Themen wie Krieg, wirtschaftliche Probleme oder soziale Missstände Bezüge zum Alltag und zur Lebenswirklichkeit der Zuschauer Angestrebt wird die Verbesserung der Welt, nicht die eines einzelnen Menschen Die Staßenszene als Grundmodell für episches Theater - Bertholt Brecht (Lb. S. 113/1-4) Die Bühne: eine Straßenecke. Die Handlung: ein Verkehrsunfall. Der Protagonist: ein Augenzeuge, der das Ereignis für...
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Hinzugeeilte beschreibt, vorführt, imitiert. 2. Auf welche Weise und mit welchen Mitteln stellt ein Augenzuge einen Unfallhergang dar? Augenzeuge demonstriert den Unfallhergang durch Nachahmen oder Erläuterungen, sodass die Umstehenden sich eine Meinung bilden können er braucht nicht über suggestive³ Fähigkeiten zu besitzen, jeder kann praktisch den Zweck erfüllen, den Unfallhergang zu schildern ¹ leidenschaftliches Gefühl der Feierlichkeit oder des Ergriffenseins 2 Einleitung, Vorrede 3 eine starke psychische, emotionale Wirkung ausübend 3. Erklären Sie, inwiefern eine solche Staßenszene ein „Grundmodell" für episches Theater ist. Stellen Sie dazu zunächst heraus, wie Theater in den Augen des Autors nicht sein soll. ,,Grundmodell": nüchtern, einfach, primitiv orientiert sich an sozialen/gesellschaftlichen Fragen Schauspieler nicht mehr ein sich einfühlender Charakterdarsteller, sondern distanzierter Demonstrant Bühnenvorgang nicht Illusionsmaschinerie (wiederholbarer Vorgang in der Gesellschaft) Episch, gesellschaftlich durchbrochene Handlung Keine Unterhaltung, sondern Kritikszene Aristotelisches Drama Geschlossene Dramenform Linearer und zwangsläufiger Handlungsverlauf Sprünge Wendungen im Handlungsverlauf Szenen bauen aufeinander auf Handelnd Zuschauer wird in die Handlung Einfühlung des und hineingezogen; Zuschauers wird angestrebt Erzeugung von Illusionen auf der Bühne Vom Zuschauer wird keine eigene Leistung erwartet Identifikation des Zuschauers mit den Figuren; er fiebert dem Ausgang des Stücks entgegen Mensch als Fixum: Er wird als unveränderlich betrachtet Appell an Gefühle Zielgruppe ist die gebildete Oberschicht, die unterhalten werden soll Soll nur unterhalten Idealismus Schauspieler sollen sich in ihre Rolle einfühlen Kein Bezug zur Lebenswirklichkeit der Zuschauer Episches Drama nach Brecht Offene Dramenform Szenen stehen als Episoden für sich allein Erzählend Zuschauer ist Beobachter, steht dem Geschehen distanziert gegenüber Durch Verfremdungseffekte wird eine Distanz des Zuschauers zum Bühnengeschehen erreicht Zuschauer soll zum Nachdenken und Handeln gebracht werden Verfremdungseffekt verhindert die Identifizierung des Zuschauers mit den Figuren; Spannung ergibt sich aus dem Gang des Geschehens Mensch als Prozess: Er kann verändert werden und kann die Welt verändern Appell an Gefühl und Verstand Zielgruppe ist das Proletariat4, das zu politischem Denken und Handeln animiert werden soll Soll unterhalten und gesellschaftliche und politische Veränderungen in Gang setzen Schicksalsglaube soll erschüttert werden, materialistisches Weltbild soll vermittelt werden Schauspieler sollen sich nicht in ihre Rolle »>einfühlen«; sie sollen die Figur und ihre Handlungen »zeigen« und dabei bewerten Bezug zum Alltag der Zuschauer 4 in einer kapitalistischen Gesellschaft Klasse der abhängig Beschäftigten (die keine eigenen Produktionsmittel besitzen)