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Redeanalyse - Goebbels - Sportpalastrede
Leonie-Chantal
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eine Redeanalys für die Sportpalastrede von Goebbels
Redeanalyse: Goebbels - Sportpalastrede I. Einleitung: ➤ Wer: Josef Goebbels, Reichspropagandaminister Wo: Berlin, Sportpalast Wann: 18. Februar 1943 ➤ Adressaten: rund 14000 geladene und ausgewählte Gäste im Sportpalast/das deutsche Volk am Radio/auch der „Feind" am Radio ➤ Anlass: Einstimmung auf weitere, noch entbehrungsreichere Kriegsjahre ➤ Historischer/weltanschaulicher/ideologischer Hintergrund: Niederlagen der deutschen Wehrmacht im Winter 1942/43 (insbesondere Stalingrad) Hier: Nur der Schlussteil der Rede (gekürzt) II. Hauptteil: 1. Redeinhalt: ➤ Fortführung des Krieges mit allen Mitteln und ungeachtet aller Verluste ➤ Will den Engländern, aber auch insgesamt den Alliierten sowie der deutschen Bevölkerung beweisen, dass die Deutschen alles geben werden, um den Krieg zu gewinnen. Stellt seine Rede als Meinungsumfrage dar. ➤ Anwesende werden als Repräsentanten des gesamten Volkes dargestellt, um ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen. ➤ Gemisch aus sachlicher Forderung und emotionalem Appell. ➤ In den ersten fünf Fragen beschuldigt er die Engländer, dass sie behaupten, die Deutschen wünschen sich die Kapitulation. Er baut damit das Bild eines müden, feigen Volkes auf, wie es die Engländer, also die Feinde darstellen. Demgegenüber steht das wahre, mutige, unverdrossene deutsche Volk. Inhaltlich legen die Fragen und Antworten dar, dass das deutsche Volk Folgendes beteuert: 1. den Glauben an den Führer und den Sieg 2. das Versprechen, den Kampf mit absoluter Entschlossenheit fortzusetzen bis zum Sieg 3. bis zu 16 Stunden täglich zu arbeiten 4. den totalen Krieg zu wollen 5. dem Führer bedingungslos zu folgen Die Fragen sechs bis zehn sind...
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ebenfalls parallel aufgebaut (,,Ich frage euch" plus Zahlwort), hier entfällt der Einstieg „Die Engländer ..."). Sie fordern das Einverständnis, alles zu geben: 6. im Kampf gegen den Bolschewismus 7. sich hinter die kämpfenden Soldaten zu stellen 8. den Arbeitseinsatz von Frauen, um die Männer vom Kampf zu entlasten 9. die radikalsten" Maßnahmen zu billigen 10. Forderung von Solidarität, Gleichheit („gleich", „solidarisch“, „Hoch und Niedrig", „Arm und Reich") Im Anschluss daran. Bekräftigung der Meinungsumfrage, Suggestion, dass es sich um eine freie Entscheidung des deutschen Volkes handelt. ➤ Dann zum Abschluss Wiederholung des Appells, dem Führer blindlings zu folgen. Insgesamt werden die wichtigsten Punkte wiederholt, damit sie im Gedächtnis bleiben 2. Redeabsicht: > Welche Intention verfolgt der Redner mit seiner Rede: uneingeschränkte Zustimmung zu allen mit dem Krieg verbundenen Opfern > Wozu will er die Zuhörer veranlassen: Seinen Forderungen durch Jubel und Beifall zuzustimmen, damit die gesamte deutsche Bevölkerung dies hört und auf diesen Kurs eingeschworen wird. Gleichzeitig ist die Rede eine Warnung an die Feinde. 3. Strategien der Beeinflussung: ➤ Abwertung des gegnerischen Standpunkts: die - mutmaßlichen - Ansichten der Engländer werden durch das Frage-Antwort-Spiel als Verleumdungen disqualifiziert; ,,Bolschewismus" als Schimpfwort; mögliche Gegner und Andersdenkende in den eigenen Reihen werden als ,,Drückeberger" und „Schieber" abgewertet. Aufwertung des eigenen Standpunkts, indem er die ,,Verleumdungen" der Engländer aufhebt: Entschlossenheit, Belastbarkeit, Vertrauen, Einsatzbereitschaft, Füreinander einstehen, Gerechtigkeit; die positive Antwort auf die Fragen ist unvermeidlich. ➤ Personalpronomen und Wir-Gefühl: erst ,ich - ihr" (um die Angeredeten als Gruppe zusammenzuschweißen), dann ,,wir", das dem Führer zugeordnet wird. ➤ Dramatisierung durch Ausdrücke wie ,,schwerste persönliche Belastungen", „totaler und radikaler, als wir ihn uns heute überhaupt vorstellen können“, ,,eine absolute und uneingeschränkte“, „heiliger Eid", damit werden Emotionen geschürt. Eine kritische Auseinandersetzung findet nicht statt, es gibt keinerlei rationale Argumentation. 4. Struktur des Textes und sprachlich-rhetorische Mittel: ➤ Massen im Sportpalast werden als Repräsentanten des Volkes dargestellt, um den Radiozuhörern zu suggerieren, dass die jubelnden Massen sich aus der „normalen" Bevölkerung zusammensetzen Direkte Anrede („ich frage euch") um Gegensatz deutsches Volk - Feind deutlich zu machen, den eigenen Standpunkt zu bestärken ➤ Anfangs ich euch, dann ,,wir". Vereinnahmende Funktion, Zusammengehörigkeit, Gemeinschaftsgefühl; Vertraulichkeit durch den Possessivbegleiter ,meine" („Zuhörer“). ► 10 (rhetorische) Fragen, von denen je 5 parallel aufgebaut sind (Analogie zu den 10 Geboten?), diese werden angekündigt. ➤ Frage 1 - 5: beginnen alle mit „Die Engländer behaupten, das deutsche Volk": Anapher, wirkt eindringlich, ernst, besorgniserregend ➤ ,,total". Lässt weder unmittelbare Folgen noch langfristige Konsequenzen vermuten, daher sehr geschickt gewählt ➤ Hochwertwörter („Führer“, „Sieg", „Volk", „Heimat") bzw. negative Hochwertwörter („,Feind", „Weltpest" = Neologismus, prägt sich ein) ➤ Religiöse Begriffe („heiligen Eid", „Glauben an den Sieg"). Der Nationalsozialismus wird zur Religion erhoben und ersetzt diese. Führer als Gott (,,Glauben an den Führer"). ➤ Floskeln: „Wilde Entschlossenheit", „dick und dünn" ➤ Wiederholungen („ganzer Kraft") ➤ Superlative: „schwerster", „totaler“, „radikaler" (bewirken Emotionalisierung, unterstützen seinen Standpunkt) / "größer, gläubiger und unerschütterlicher denn je" (Bestärkung des Vertrauens in den Führer) > Klimax (dritte Frage: „zehn, zwölf ... sechzehn Stunden") zur Untermauerung der Bereitschaft dem Führer zu dienen. Direkte Anrede des Publikums: „Wir“ gegen „die“ Gefühl. Volk = Einheit Steigende Emotionalisierung zu Ende hin („alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt“, „stolz“, „treu“, ,,unverbrüchlich") > Zum Schluss Dreigliedrigkeit: „wie sehen“, „wir müssen", „wir müssen nur", dann folgt Scheinkausalität mit „darum“. ➤ Zitat am Schluss (Männer und Buben", Gedicht von Körner, 1814, anlässlich der Befreiungskriege gegen Napoleon): Volk als Naturgewalt (,,Sturm") III. Schluss: Beurteilung und Wertung der Rede Go
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