Vergleich der Entwicklungstheorien

In diesem Abschnitt werden die grundlegenden Unterschiede zwischen Modernisierungstheorie, Dependenztheorie und dem polittheoretischen Ansatz erläutert.

Modernisierungstheorie

Die Modernisierungstheorie geht davon aus, dass mangelndes Kapital der Hauptgrund für fehlenden wirtschaftlichen Aufschwung ist. Zusammen mit anderen endogenen Ursachen führt dies dazu, dass Entwicklungsländer in einer Übergangsphase stecken bleiben.

Example: Ein Land ohne ausreichende finanzielle Mittel kann keine moderne Infrastruktur aufbauen, was wiederum Investitionen und wirtschaftliches Wachstum behindert.

Dependenztheorie

Die Dependenztheorie macht die Industriestaaten für die Unterentwicklung verantwortlich. Sie argumentiert, dass die anhaltende Ausbeutung zu einer Spaltung der Gesellschaft führt: Einerseits gibt es reiche Schichten, die vom Handel profitieren, andererseits breite Bevölkerungsgruppen, die in Armut leben.

Highlight: Die Dependenztheorie betont die strukturelle Abhängigkeit der Entwicklungsländer von den Industrieländern.

Polittheoretischer Ansatz

Der polittheoretische Ansatz sieht die Staats- und Regierungsführung als Hauptursache für Unterentwicklung. Mangelnde Transparenz, Ungerechtigkeit und die Marginalisierung ärmerer Bevölkerungsgruppen werden als zentrale Probleme identifiziert.

Quote: "Lokale Eliten & korrupte Machthaber, für die nur der Machterhalt wichtig ist, horten das Geld und können durch Bestechungen ihren Einflussbereich noch weiter ausbreiten."

Die Analyse kommt zu dem Schluss, dass keine einzelne Theorie die komplexe Realität vollständig erfasst. Vielmehr ist es das Zusammenspiel vieler Faktoren, das die Situation in Entwicklungsländern so kompliziert macht.

Vocabulary: Der Modernisierungstheorie und Dependenztheorie Vergleich zeigt unterschiedliche Perspektiven auf die Ursachen von Unterentwicklung.

Entwicklungspolitik im Wandel der Zeit

Die Entwicklungspolitik hat ihre Wurzeln in den 1960er Jahren, als viele Kolonien ihre Unabhängigkeit erlangten. Diese Zeit brachte sowohl positive als auch negative Aspekte mit sich, wie verbesserte medizinische Versorgung, aber auch die Ausbeutung von Rohstoffen.

Während des Ost-West-Konflikts (1950-1980) stellten die Industrieländer den weniger entwickelten Staaten Wissen und Kapital zur Verfügung. Allerdings landete ein Großteil dieser Hilfe bei den Diktatoren selbst.

Highlight: Ab den 1990er Jahren wandelte sich der Begriff zur "Entwicklungszusammenarbeit", wobei man verstärkt auf Hilfe vor Ort setzte, um den Einfluss korrupter Behörden zurückzudrängen.

Für die Zukunft strebt man an, dass sich diese Staaten schließlich selbst verwalten können.

Vocabulary: Entwicklungshemmnisse sind Faktoren, die den Fortschritt in Entwicklungsländern behindern.

Die Ursachen für Unterentwicklung in afrikanischen Staaten sind vielfältig und lassen sich in endogene und exogene Ursachen unterteilen:

Endogene Ursachen:

• Schlechte Anbauverhältnisse
• Mangel an natürlichen Ressourcen
• Unfaire Politik
• Korruption und Ausbeutung
• Kriegszerstörungen
• Starkes Bevölkerungswachstum
• Benachteiligung von Frauen
• Starre Traditionen und dominierende Eliten

Exogene Ursachen:

• Mangelnde Selbstständigkeit
• Geringe Löhne bei hohen Preisen
• Ungünstige Handelsverträge und Zollregelungen
• Begrenzte Entwicklungsmöglichkeiten
• Umstrittene Grenzziehungen
• Internationale Ausbeutung und Unterdrückung

Definition: Endogene Ursachen Unterentwicklung sind interne Faktoren, die die Entwicklung eines Landes hemmen, während exogene Ursachen externe Einflüsse bezeichnen.