George Herbert Mead und der symbolische Interaktionismus
George Herbert Mead, ein US-amerikanischer Soziologe 1863−1931, begründete die Theorie des "Symbolischen Interaktionismus". Dieser Ansatz gehört zu den Handlungstheorien und stellt eine Gegenposition zur struktur-funktionalen Theorie von Talcott Parsons dar.
Der Kerngedanke des symbolischen Interaktionismus besagt, dass Menschen sich durch Gesten, Mimik und Sprache auf der Basis gemeinsamer Symbole verständigen. Dabei treten das Ego und das Alter in symbolische Interaktionen miteinander.
Highlight: Die Sozialisation wird als Prozess des Rollenlernens verstanden, der sowohl der Vergesellschaftung als auch der Individuation dient.
Mead beschreibt zwei Entwicklungsstufen des Rollenerwerbs:
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In der ersten Stufe identifiziert sich das Kind mit "signifikanten Anderen" und übernimmt deren Rollen im Spiel "play".
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In der zweiten Stufe erweitert sich das Rollenspektrum. Das Kind lernt komplexere Spiele "game" mit verschiedenen Rollen und Regeln.
Vocabulary: Der "generalisierte Andere" bezeichnet nach Mead die gesellschaftlichen Rollenerwartungen auf einer abstrakten Ebene.
Example: Ein Mannschaftsspiel wie Fußball ist ein typisches Beispiel für ein "game" nach Mead, bei dem verschiedene Rollen und Regeln beachtet werden müssen.