Kraftschlag und Lösen der Querbrücken
Der Kraftschlag des Myosinkopfes ist der entscheidende Moment der Muskelkontraktion. Er wird durch die Freisetzung des am Myosinkopf gebundenen Phosphats ausgelöst. Dieser Vorgang bewirkt, dass der Myosinkopf am Aktinfilament entlangwandert, bis er eine 45°-Stellung erreicht. Diese Bewegung führt zur Verkürzung der Sarkomere, der kleinsten funktionellen Einheiten des Muskels.
Das Lösen der Querbrücken erfolgt, wenn ein neues ATP-Molekül an die ATP-Bindungsstelle des Myosinkopfes bindet. Dies verursacht eine Konformationsänderung des Myosinkopfes, wodurch er sich vom Aktin löst. Dieser Prozess ist entscheidend für die Entspannung des Muskels und ermöglicht einen neuen Zyklus der Kontraktion.
Definition: Der Querbrückenzyklus beschreibt den sich wiederholenden Prozess von Bindung, Kraftschlag und Lösung zwischen Myosin und Aktin während der Muskelkontraktion.
Highlight: Solange die Calcium-Konzentration in der Muskelzelle erhöht bleibt, wiederholt sich der Querbrückenzyklus, was zu einer anhaltenden Muskelkontraktion führt.
Example: Man kann sich den Kraftschlag wie das Ziehen an einem Seil vorstellen: Der Myosinkopf "greift" das Aktinfilament und zieht es ein Stück weit, bevor er loslässt und erneut "zugreift".
Wenn die Calcium-Konzentration in der Zelle sinkt, wird die Myosinbindungsstelle wieder durch Tropomyosin blockiert, was zur Beendigung der Kontraktion führt. Dieser Mechanismus ermöglicht eine präzise Kontrolle der Muskelaktivität und ist entscheidend für die Feinabstimmung von Bewegungen.