Selektion und ihre Formen
Die Selektion Definition beschreibt einen zentralen Mechanismus der Evolution. Dabei haben Individuen, die besser an ihre Umwelt angepasst sind, einen höheren Fortpflanzungserfolg und geben ihre Eigenschaften häufiger an nachfolgende Generationen weiter.
Selektionsfaktoren sind Umwelteinflüsse, die die Fitness von Organismen beeinflussen. Man unterscheidet zwischen abiotischen, biotischen, sexuellen und künstlichen Selektionsfaktoren. Der Selektionsdruck beschreibt die Stärke, mit der diese Faktoren auf eine Population einwirken.
Es werden drei Hauptformen der Selektion unterschieden:
- Gerichtete Selektion: Hierbei verschiebt sich die Variabilitätskurve einer Population in eine bestimmte Richtung. Ein Beispiel für gerichtete Selektion sind Veränderungen der Schnabelhöhe bei Finken auf den Galapagosinseln als Anpassung an Dürreperioden.
Example: Bei den Finken auf der Galapagos-Insel Daphne Major führte eine Dürre zu einer Veränderung des Phänotyps. Die Vögel entwickelten höhere, kräftigere Schnäbel, mit denen sie auch größere und härtere Samen knacken konnten.
- Stabilisierende Selektion: Diese Form erhält die Variabilitätskurve innerhalb bestimmter Grenzen und richtet sich gegen extreme Merkmalsausprägungen.
Example: Ein Beispiel für stabilisierende Selektion ist das Geburtsgewicht des Menschen. Das durchschnittliche Gewicht von drei bis vier Kilogramm bietet die besten Überlebenschancen, während starke Abweichungen zu einer höheren Sterberate führen.
- Disruptive Selektion: Bei dieser seltenen Form spaltet sich die Variabilitätskurve in zwei Bereiche. Individuen mit extremen Merkmalsausprägungen haben einen Selektionsvorteil gegenüber denen mit durchschnittlichen Merkmalen.
Example: Ein Beispiel für disruptive Selektion sind afrikanische Finken, bei denen mittelgroße Schnäbel für die Nahrungsaufnahme ungeeignet sind, während sehr kleine oder sehr große Schnäbel Vorteile bieten.
Highlight: Die verschiedenen Selektionsformen führen zu unterschiedlichen Veränderungen in der Verteilung von Merkmalen innerhalb einer Population und sind wichtige Treiber der Evolution.