Die Evolution betrachtet die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen. Dabei geht es um die Entwicklung der heutigen Lebewesen von der ersten Zelle bis zum heutigen Prozess der Artenbildung.
Grundlegendes
Reiche: Tierreich, Pflanzenreich, Pilze, echte Bakterien, Archaebakterien, chemohaltige Einzeller. Eine Art ist die kleinste systematische Einheit und eine Gruppe von Lebewesen. Die Entwicklung dauert oft bis zu 1 Mio. Jahre, und es ist ein Prozess, bei dem Vielfalt, Überleben und Fortpflanzungsfähigkeit sowie ähnliche Merkmale (Bau, Funktion, usw.) entstehen. Die ersten Zellen bestanden aus Zucker, Aminosäuren, Fettsäuren und entstanden vor 3,5 Mio. Jahren. Ein- und Vielzeller entstehen, und alle Lebewesen haben DNA, was den genetischen Code universell macht.
Evolution und Züchtung im Vergleich
Die Evolution folgt einem zufälligen und natürlichen Prozess, der vom Leben von Natur abhängig ist und zu Vielfalt führt. Im Gegensatz dazu ist die Züchtung gewollt und künstlich, wobei die Fortpflanzung vom Menschen am Leben erhalten wird. Sie führt zu weniger Vielfalt und nicht angepassten Lebewesen.
Entstehung der Evolutionstheorien
Die Evolutionstheorien entstanden, weil damals die Arten als Ergebnis eines Schöpfungsaktes angesehen wurden, was Zweifel wegen der Ergebnisse von Züchtung hervorrief. Im 18. und 19. Jahrhundert entstanden wissenschaftliche Theorien zur Veränderung der Arten, sodass verschiedene Evolutionstheorien entwickelt wurden.
Lamarck und Darwin
Lamarck postulierte einen kontinuierlichen Artenwandel und die Abstammung heutiger Lebewesen von früheren Formen. Er glaubte, dass Tier- und Pflanzengruppen unabhängig voneinander entstanden sind und dass innerhalb der Gruppen eine Höherentwicklung einfach komplex sei. Er ging von einem inneren Trieb zur Vervollkommnung bei allen Lebewesen und von Anpassung aus. Dies führte zu der Annahme, dass Veränderungen der Umweltbedingungen zu veränderten inneren Bedürfnissen des Organismus führen, was zu Verhaltensänderungen und der Entwicklung und Stärkung bestimmter Organe führt.
Im Gegensatz dazu postulierte Darwin die Selektionstheorie, die besagt, dass Lebewesen einer Art individuelle erbliche Unterschiede bei den meisten Merkmalen zeigen, woraus Varianten entstehen. Diese Varianten konkurrieren um knappe Ressourcen, und es kommt zum "struggle for life", wodurch das Überleben der am besten angepassten Individuen als "survival of the fittest" bezeichnet wird. Diese Theorie wurde durch viele wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt und bildet die Grundlage für die natürliche Selektion.
Cuvier und die Katastrophentheorie
Cuvier postulierte die Katastrophentheorie als Ursprung des Lebens, indem er Fossilien in verschiedenen Gesteinsschichten untersuchte und annahm, dass Tiere jeder Schicht durch wiederkehrende Naturkatastrophen umgekommen seien. Diese Theorie steht im Gegensatz zum Gradualismus von Darwin, der Veränderungen in kleinen Schritten annahm und die Idee der natürlichen Evolution vertrat. Darwin war auch vom Aktualitätsprinzip von Charles Lyell beeinflusst, der davon ausging, dass die Naturgesetze, die heute wirksam sind, auch in der Vergangenheit wirksam waren.
Die synthetische Evolutionstheorie
Die synthetische Evolutionstheorie ist eine Weiterentwicklung der Selektionstheorie von Darwin und dient vor allem dazu, die Ursachen der genetischen Variabilität zu klären. Sie postuliert, dass Individuen einer Population zwei Allele für ein Merkmal besitzen und dass eine Population die Gemeinschaft einer Art ist.
Die Evolutionstheorien ermöglichen einen tieferen Einblick in die Artbildung und die stammesgeschichtliche Entwicklung der Lebewesen sowie in die verschiedenen Mechanismen, die zur Entstehung neuer Arten führen können.