Selektionstypen im Vergleich
Die Evolution wird durch verschiedene Selektionstypen beeinflusst, die unterschiedliche Auswirkungen auf Populationen haben.
Stabilisierende Selektion
Bei der stabilisierenden Selektion werden durchschnittliche Merkmalsausprägungen bevorzugt, während extreme Formen benachteiligt werden.
Definition: Stabilisierende Selektion tritt auf, wenn Individuen mit mittleren Merkmalsausprägungen einen Selektionsvorteil haben.
Beispiel: Neugeborene mit mittlerem Geburtsgewicht haben oft bessere Überlebenschancen als sehr leichte oder sehr schwere Babys. Dies ist ein klassisches Beispiel für stabilisierende Selektion.
Gerichtete oder dynamische Selektion
Die gerichtete Selektion tritt auf, wenn sich Umweltbedingungen ändern und extreme Merkmalsausprägungen vorteilhaft werden.
Definition: Bei der gerichteten Selektion werden Variationen bevorzugt, die vom Durchschnitt abweichen, oft als Reaktion auf Umweltveränderungen.
Beispiel: Der Industriemelanismus beim Birkenspanner ist ein bekanntes Beispiel für gerichtete Selektion, bei dem sich die Farbvarianten der Motten an die durch Industrialisierung veränderte Umgebung anpassten.
Aufspaltende Selektion
Bei der aufspaltenden Selektion werden zwei extreme Merkmalsausprägungen gleichzeitig begünstigt, was zur Aufspaltung der Population führen kann.
Definition: Aufspaltende Selektion fördert zwei entgegengesetzte Phänotypen auf Kosten der Durchschnittsformen.
Beispiel: Die Darwin-Finken auf den Galapagos-Inseln mit ihren unterschiedlichen Schnabelgrößen sind ein klassisches Beispiel für aufspaltende Selektion.
Highlight: Die verschiedenen Selektionstypen zeigen, wie vielfältig und komplex der Prozess der Evolution ist. Sie erklären, wie sich Populationen an unterschiedliche Umweltbedingungen anpassen und wie neue Arten entstehen können.