Das chemische Gleichgewicht ist ein dynamischer Zustand, bei dem Hin- und Rückreaktion mit gleicher Geschwindigkeit ablaufen.
Die Beeinflussung des chemischen Gleichgewichts erfolgt nach dem Prinzip von Le Chatelier durch verschiedene Faktoren. Bei einer Temperaturerhöhung verschiebt sich das Gleichgewicht in Richtung der endothermen Reaktion, während eine Temperaturabsenkung die exotherme Reaktion begünstigt. Die Druckerhöhung führt bei Gasreaktionen zu einer Verschiebung in Richtung der Seite mit weniger Gasteilchen. Konzentrationsänderungen bewirken eine Verschiebung entgegen der Störung - wird ein Edukt hinzugefügt, verschiebt sich das Gleichgewicht in Richtung der Produkte.
Ein wichtiges Anwendungsgebiet ist die Säure-Base-Titration, bei der der pH-Wert am Äquivalenzpunkt eine zentrale Rolle spielt. Bei der Titration einer schwachen Säure mit einer starken Base liegt der pH-Wert am Äquivalenzpunkt im basischen Bereich, da die entstehende Base hydrolysiert. Die Berechnung erfolgt über die Konzentration der entstehenden Base und deren Kb-Wert. Katalysatoren sind dabei wichtige Hilfsmittel, die die Aktivierungsenergie herabsetzen ohne selbst verbraucht zu werden. In der homogenen Katalyse liegen Katalysator und Reaktanten in derselben Phase vor. Ein bekanntes Beispiel aus dem Alltag ist der Autokatalysator, der Schadstoffe in weniger schädliche Substanzen umwandelt. Die Eigenschaften eines Katalysators umfassen die Selektivität für bestimmte Reaktionen, die Temperaturabhängigkeit seiner Wirkung und seine Wiederverwendbarkeit. Besonders wichtig ist das Verständnis, wie ein Katalysator funktioniert - er bietet einen alternativen Reaktionsweg mit niedrigerer Aktivierungsenergie, ohne die Lage des chemischen Gleichgewichts zu beeinflussen.