Fraktionierte Destillation und Aufbereitung von Erdöl
Die fraktionierte Destillation von Erdöl ist ein zentraler Prozess in der Erdölaufbereitung. Zunächst wird Rohöl durch Reinigung gewonnen, das Kohlenwasserstoff-Moleküle unterschiedlicher Kettenlänge enthält. Im Röhrenofen wird das Rohöl auf über 360°C erhitzt, sodass die Bestandteile weitgehend verdampfen.
Der Dampf gelangt in den Destillationsturm, auch Destillationskolonne genannt, der aus mehreren Glockenböden besteht. Hier sammeln sich die Destillate der einzelnen Fraktionen. Je kürzer die Kohlenwasserstoffketten, desto höher steigen sie aufgrund ihrer geringeren Siedetemperatur.
Highlight: Die Temperaturen in den Glockenböden nehmen nach oben hin ab. Der aufsteigende Dampf wird im Gegenstrom zur kondensierten Flüssigkeit in Kontakt gebracht, wobei Stoffe mit höherem Siedepunkt als die Flüssigkeit im Glockenboden kondensieren.
Die Kondensate mehrerer Böden werden zu Fraktionen vereinigt. Anschließend wird der Rückstand mittels Vakuumdestillation weiter verarbeitet.
Definition: Die Vakuumdestillation ist ein Destillationsverfahren, das bei erniedrigtem Druck Vakuum durchgeführt wird. Es ermöglicht die schonende Trennung von Stoffen, die sich bei höheren Temperaturen zersetzen würden.
Dieses Verfahren findet Anwendung beim Trennen langkettiger Kohlenwasserstoffe in der Erdölraffinerie. Die schwere Fraktion des Rohöls, die bei der fraktionierten Destillation übrig bleibt, wird der Vakuumdestillation zugeführt, um die Schweröle zu trennen.
Vocabulary: Cracken bezeichnet den Prozess, bei dem langkettige Kohlenwasserstoffe in kurzkettige gespalten werden.