Die Entwicklung der Säure-Base-Theorien zeigt einen wichtigen Fortschritt in unserem Verständnis chemischer Reaktionen.
Die Säure-Base-Theorie nach Arrhenius definierte erstmals Säuren als Stoffe, die in wässriger Lösung H+-Ionen abspalten, und Basen als Stoffe, die OH--Ionen freisetzen. Diese Definition wurde durch die Säure-Base Definition nach Brönsted erweitert, die Säuren als Protonendonatoren und Basen als Protonenakzeptoren beschreibt. Ein wichtiges Brönsted-Säure Beispiel ist die Salzsäure (HCl), die ihr Proton an Wasser abgibt. Die Säure-Base Definition nach Lewis geht noch weiter und definiert Säuren als Elektronenpaarakzeptoren und Basen als Elektronenpaardonatoren.
Ein fundamentales Konzept ist die Autoprotolyse des Wassers, bei der zwei Wassermoleküle miteinander reagieren und dabei H3O+ und OH--Ionen bilden. Diese Säure-Base-Reaktion steht im Gleichgewicht und führt zum Ionenprodukt des Wassers von 10^-14 mol²/l² bei 25°C. Bei der Unterscheidung zwischen starken und schwachen Säuren spielt der pKs-Wert eine entscheidende Rolle. Starke Säuren wie Schwefelsäure oder Salzsäure liegen in wässriger Lösung praktisch vollständig dissoziiert vor, während schwache Säuren wie Ameisensäure nur teilweise dissoziieren. Die Stärke einer Säure beeinflusst direkt den pH-Wert der Lösung, wobei starke Säuren niedrigere pH-Werte aufweisen. Korrespondierende Säure-Base-Paare unterscheiden sich dabei immer durch ein Proton und spielen eine wichtige Rolle bei Puffersystemen.