Verseifungszahl und Grundlagen der Seifenherstellung
Verseifungszahl einfach erklärt
Die Verseifungszahl gibt an, wie viele Milligramm Kaliumhydroxid benötigt werden, um 1g Fett vollständig zu verseifen. Sie macht eine wichtige Aussage über die mittlere Kettenlänge der Fettsäurereste:
- Je kleiner die durchschnittliche Kettenlänge der Fettsäurereste, desto mehr Fettmoleküle sind in 1g Fett enthalten
- Bei kürzeren Ketten müssen mehr Esterbindungen gespalten werden
- Dies erfordert mehr Kaliumhydroxid KOH pro Gramm Fett
- Daher gilt: Je höher die Verseifungszahl, desto kürzer die Fettsäureketten
Wichtiger Begriff: Die Verseifungszahl ist ein zentraler Parameter bei der Seifenherstellung und variiert je nach verwendetem Öl. Beispielsweise hat Kokosfett eine hohe Verseifungszahl etwa250, während Olivenöl eine niedrigere Verseifungszahl etwa190 aufweist.
Was ist Seife?
Seifen sind chemisch gesehen Salze von Fettsäuren, hauptsächlich Natrium- oder Kaliumsalze. Ihre Struktur lässt sich wie folgt darstellen:
- Natriumsalze: R-COONa⁺
- Kaliumsalze: R-COOK⁺
Die Herstellung erfolgt durch die Verseifung von Fetten mit Natronlauge oder Kalilauge:
Fett + Lauge → Glycerin + Seife
Dabei entstehen zwei Arten von Seifen:
- Fett + Natronlauge → feste Kernseife
- Fett + Kalilauge → weiche Schmierseife
Die chemische Reaktion lässt sich vereinfacht darstellen:
Fett + 3H₂O + 3NaOH → Glycerin + 3 Fettsäuresalze (Seife)
Verseifung: Bei der Verseifung handelt es sich um eine alkalische Hydrolyse von Estern. Speziell bei Fetten werden die Esterbindungen zwischen Glycerin und den Fettsäuren gespalten, wodurch Glycerin und die Salze der entsprechenden Fettsäuren entstehen.