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Energetik (Chemie Lernzettel) - Chemische Reaktionen und Energie

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Energetik (Chemie Lernzettel) - Chemische Reaktionen und Energie
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Juli22

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Die Energetik untersucht Energieumsätze bei chemischen Reaktionen und deren Möglichkeit sowie Ausbeute. Sie unterscheidet sich von der Kinetik, die den zeitlichen Ablauf betrachtet. Wichtige Konzepte sind exotherme und endotherme Reaktionen, Reaktionsenthalpie und die Gibbs-Helmholtz-Gleichung. Die Energetik berücksichtigt nicht die Reaktionsgeschwindigkeit, was ihre Grenzen aufzeigt.

20.10.2021

2827

Energetik
Energetik allgemein
Kinetik:
untersucht den zeitlichen Ablauf einer chemischen Reaktion
Energetik.
untersucht Energieumsätze bei c

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Berechnung von Reaktionsenthalpien

Die Berechnung von Reaktionsenthalpien ist ein wichtiger Aspekt der Energetik in der Chemie. Dabei spielt der Satz von Hess eine zentrale Rolle.

Satz von Hess

Definition: Der Satz von Hess besagt, dass die Enthalpieänderung zwischen zwei Zuständen unabhängig vom Reaktionsweg ist.

Dieser Satz ermöglicht es, Reaktionsenthalpien für komplexe Reaktionen zu berechnen, indem man sie in einfachere Teilreaktionen zerlegt.

Molare Standard-Bildungsenthalpie

Zur Berechnung beliebiger Reaktionsenthalpien wurde die molare Standard-Bildungsenthalpie ΔfH°m eingeführt. Sie gilt unter Standardbedingungen (p = 1013 hPa, T = 298 K).

Highlight: Elementen in ihrer stabilsten Modifikation wird der Wert Null zugeordnet.

Beispiel: ΔfH°m (Graphit) = 0 kJ/mol, ΔfH°m (Diamant) = +2 kJ/mol

Berechnung einer Reaktionsenthalpie

Die Reaktionsenthalpie wird wie folgt berechnet:

ΔrH°m = Σ ΔfH°m (Produkte) - Σ ΔfH°m (Edukte)

Beispiel: Für die Reaktion von Calciumcarbonat zu Calciumoxid und Kohlenstoffdioxid: CaCO₃ → CaO + CO₂ ΔrH°m = (-635 kJ/mol + (-393,5 kJ/mol)) - (-1207 kJ/mol) = +179 kJ/mol

Das positive Ergebnis zeigt, dass die Reaktion endotherm ist.

Highlight: Reaktionsenthalpien sind vom Aggregatzustand der beteiligten Stoffe abhängig.

Energetik
Energetik allgemein
Kinetik:
untersucht den zeitlichen Ablauf einer chemischen Reaktion
Energetik.
untersucht Energieumsätze bei c

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Energetik allgemein

Die Energetik ist ein zentrales Konzept in der Chemie, das sich mit den Energieumsätzen bei chemischen Reaktionen befasst. Im Gegensatz zur Kinetik, die den zeitlichen Ablauf einer Reaktion untersucht, konzentriert sich die Energetik auf die Energieveränderungen während einer Reaktion.

Definition: Die Energetik untersucht, ob eine Reaktion möglich ist, welche Energieumsätze dabei stattfinden und welche Ausbeute zu erwarten ist.

Ein klassisches Beispiel für die Anwendung der Energetik ist die Knallgasreaktion:

Beispiel: 2H₂ + O₂ → 2 H₂O

Diese Reaktion ist exotherm, was bedeutet, dass Energie freigesetzt wird. Die Energetik kann uns sagen, dass diese Reaktion ablaufen kann und wie viel Energie dabei frei wird.

Highlight: Die Energetik allein kann jedoch nicht vorhersagen, wie schnell eine Reaktion abläuft. Dies wird durch die Kinetik bestimmt.

Grenzen energetischer Betrachtungen

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Energetik ihre Grenzen hat. Sie berücksichtigt nicht die Reaktionsgeschwindigkeit, die von der Kinetik behandelt wird.

Beispiel: Die Synthese von Wasser bei Raumtemperatur (298 K) hat eine freie Enthalpie von ΔG = -474 kJ. Obwohl die Reaktion exergonisch ist, würde sie ohne Katalysator etwa 100 Millionen Jahre dauern.

Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass eine thermodynamisch günstige Reaktion nicht unbedingt schnell ablaufen muss.

Energetik
Energetik allgemein
Kinetik:
untersucht den zeitlichen Ablauf einer chemischen Reaktion
Energetik.
untersucht Energieumsätze bei c

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Wärmekapazität und Enthalpie

In der Energetik chemischer Reaktionen spielen die Konzepte der Wärmekapazität und Enthalpie eine zentrale Rolle.

Wärmekapazität eines Kalorimeters

Die Wärmekapazität eines Kalorimeters ist entscheidend für genaue Messungen von Reaktionsenthalpien. Sie gibt an, wie viel Energie benötigt wird, um die Temperatur des Kalorimeters um 1 Kelvin zu erhöhen.

Definition: Die Wärmekapazität C ist definiert als das Verhältnis der zugeführten Wärmemenge ΔQ zur resultierenden Temperaturänderung ΔT: C = ΔQ / ΔT

Enthalpie und Reaktionswärme

Die Enthalpie H ist eine thermodynamische Zustandsgröße, die die Wärmeenergie eines Systems beschreibt.

Definition: Die Reaktionsenthalpie ΔH ist die Differenz der Enthalpien der Produkte und Edukte bei konstanten Druck.

Highlight: Bei exothermen Reaktionen ist ΔH negativ, bei endothermen Reaktionen positiv.

Die Reaktionswärme Q ist die bei einer Reaktion ausgetauschte Wärmemenge. Unter isobaren Bedingungen gilt: Q = ΔH

Bestimmung einer Neutralisationsenthalpie

Die Neutralisationsenthalpie ist die Enthalpieänderung bei der Reaktion einer Säure mit einer Base. Sie kann experimentell in einem Kalorimeter bestimmt werden.

Beispiel: Bei der Neutralisation von Salzsäure mit Natriumhydroxid: HCl + NaOH → NaCl + H₂O Die typische Neutralisationsenthalpie beträgt etwa -57 kJ/mol.

Energetik
Energetik allgemein
Kinetik:
untersucht den zeitlichen Ablauf einer chemischen Reaktion
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untersucht Energieumsätze bei c

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Entropie und Gibbs-Helmholtz-Gleichung

In der Energetik chemischer Reaktionen spielen neben der Enthalpie auch die Entropie und die freie Enthalpie eine wichtige Rolle.

Entropie

Definition: Die Entropie S ist ein Maß für die Unordnung eines Systems. Sie nimmt in einem abgeschlossenen System nie ab.

Die Änderung der Entropie ΔS bei einer Reaktion kann positiv (Zunahme der Unordnung) oder negativ (Abnahme der Unordnung) sein.

Gibbs-Helmholtz-Gleichung

Die Gibbs-Helmholtz-Gleichung verknüpft die Änderung der freien Enthalpie ΔG mit der Enthalpieänderung ΔH, der Entropieänderung ΔS und der Temperatur T:

Definition: ΔG = ΔH - T · ΔS

Diese Gleichung ist fundamental für die Vorhersage der Spontanität chemischer Reaktionen.

Highlight: Eine Reaktion läuft spontan ab, wenn ΔG < 0 ist.

Exergonische und endergonische Reaktionen

Basierend auf der Änderung der freien Enthalpie unterscheiden wir:

  • Exergonische Reaktionen: ΔG < 0, die Reaktion läuft spontan ab
  • Endergonische Reaktionen: ΔG > 0, die Reaktion läuft nicht spontan ab

Temperaturabhängigkeit

Die Temperatur beeinflusst die freie Enthalpie und damit die Spontanität einer Reaktion:

Beispiel: Bei der Gibbs-Helmholtz-Gleichung kann eine Erhöhung der Temperatur dazu führen, dass eine endergonische Reaktion exergonisch wird, wenn ΔS positiv ist.

Energetik
Energetik allgemein
Kinetik:
untersucht den zeitlichen Ablauf einer chemischen Reaktion
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untersucht Energieumsätze bei c

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Wichtige Größen und Formeln in der Energetik

Die Energetik chemischer Reaktionen verwendet eine Vielzahl von Größen und Formeln. Hier sind einige der wichtigsten:

Wichtige Größen

  • Enthalpie H [kJ]
  • Entropie S [J/K]
  • Freie Enthalpie G [kJ]
  • Temperatur T [K]
  • Druck p [Pa]
  • Stoffmenge n [mol]
  • Molmasse M [g/mol]

Wichtige Formeln

  1. Reaktionsenthalpie: ΔH = Σ(n · ΔfH°(Produkte)) - Σ(n · ΔfH°(Edukte))

  2. Gibbs-Helmholtz-Gleichung: ΔG = ΔH - T · ΔS

  3. Freie Standardreaktionsenthalpie: ΔG° = -R · T · ln K

    Highlight: Diese Formel verknüpft die freie Standardreaktionsenthalpie mit der Gleichgewichtskonstante K.

  4. Molare Reaktionsenthalpie: ΔH_m = Q / n

  5. Wärmekapazität: C = ΔQ / ΔT

Beispiel: Die Gibbs-Helmholtz-Gleichung kann nach T umgestellt werden, um die Temperatur zu berechnen, bei der ΔG = 0 ist: T = ΔH / ΔS

Diese Formeln bilden das Fundament für die quantitative Analyse in der Energetik und ermöglichen es, komplexe chemische Prozesse zu verstehen und vorherzusagen.

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Bestimmung einer Reaktionsenthalpie

Die Bestimmung der Reaktionsenthalpie ist ein wichtiger Aspekt der Energetik chemischer Reaktionen. Am Beispiel der Reaktion von Kupfersulfat mit Zink wird gezeigt, wie man experimentell die Reaktionsenthalpie bestimmen kann.

Versuchsaufbau und Durchführung

Für den Versuch werden folgende Materialien benötigt:

  • 2 Joghurtbecher
  • Kupfersulfatlösung (5g CuSO₄ in 0,1L Wasser)
  • 2,5g Zink
  • Waage
  • Thermometer

Highlight: Die genaue Messung der Temperaturänderung ist entscheidend für die Bestimmung der Reaktionsenthalpie.

Der Versuch wird wie folgt durchgeführt:

  1. Kupfersulfatlösung herstellen und Temperatur messen
  2. 5 Minuten warten und weiter messen
  3. Zink hinzugeben und Temperaturverlauf aufzeichnen

Auswertung

Die freigesetzte Wärmemenge Q wird mit der Formel Q = c · m · ΔT berechnet, wobei:

  • c: spezifische Wärmekapazität des Wassers
  • m: Masse der Lösung
  • ΔT: Temperaturdifferenz

Beispiel: Bei einer gemessenen Temperaturdifferenz von 10,5 K ergibt sich: Q = 4,19 J/(g·K) · 100g · 10,5 K ≈ 4,4 kJ

Berechnung der molaren Reaktionsenthalpie

Da das System Wärme abgibt (exotherme Reaktion), wird ein negatives Vorzeichen gesetzt: ΔH = -4,4 kJ

Die Stoffmenge des reagierten Kupfersulfats beträgt 0,02 mol. Somit ergibt sich die molare Reaktionsenthalpie:

ΔH_m = -4,4 kJ / 0,02 mol = -220 kJ/mol

Highlight: Die eindeutige Angabe der molaren Reaktionsenthalpie ist nur zusammen mit der Reaktionsgleichung möglich.

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untersucht den zeitlichen Ablauf einer chemischen Reaktion
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Chemische Systeme und Reaktionstypen

In der Energetik chemischer Reaktionen unterscheiden wir verschiedene Arten von Systemen und Reaktionstypen.

Chemische Systeme

Es gibt drei Haupttypen von chemischen Systemen:

  1. Offenes System: Erlaubt Stoff- und Energieaustausch mit der Umgebung.
  2. Geschlossenes System: Erlaubt nur Energieaustausch, aber keinen Stoffaustausch.
  3. Isoliertes System: Erlaubt weder Stoff- noch Energieaustausch.

Definition: Der Energieerhaltungssatz besagt, dass in einem isolierten System die Gesamtenergie weder zu- noch abnehmen kann.

Exotherme und endotherme Reaktionen

Chemische Reaktionen können in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden:

Definition: Exotherme Reaktionen geben Energie an die Umgebung ab (ΔH < 0), während endotherme Reaktionen Energie aus der Umgebung aufnehmen (ΔH > 0).

Bei beiden Reaktionstypen spielt die Aktivierungsenergie eine wichtige Rolle. Sie ist die Energiebarriere, die überwunden werden muss, damit eine Reaktion stattfinden kann.

Brennstoffe

In der Energetik spielen Brennstoffe eine wichtige Rolle. Dabei unterscheiden wir zwischen Brennwert und Heizwert:

Definition: Der Brennwert ist die bei vollständiger Verbrennung freigesetzte Wärmemenge, wenn Wasser flüssig gebildet wird. Der Heizwert ist die freigesetzte Wärmemenge, wenn Wasserdampf gebildet wird.

Highlight: Der Brennwert ist immer größer als der Heizwert.

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Die Energetik untersucht Energieumsätze bei chemischen Reaktionen und deren Möglichkeit sowie Ausbeute. Sie unterscheidet sich von der Kinetik, die den zeitlichen Ablauf betrachtet. Wichtige Konzepte sind exotherme und endotherme Reaktionen, Reaktionsenthalpie und die Gibbs-Helmholtz-Gleichung. Die Energetik berücksichtigt nicht die Reaktionsgeschwindigkeit, was ihre Grenzen aufzeigt.

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Chemie

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Energetik allgemein
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Berechnung von Reaktionsenthalpien

Die Berechnung von Reaktionsenthalpien ist ein wichtiger Aspekt der Energetik in der Chemie. Dabei spielt der Satz von Hess eine zentrale Rolle.

Satz von Hess

Definition: Der Satz von Hess besagt, dass die Enthalpieänderung zwischen zwei Zuständen unabhängig vom Reaktionsweg ist.

Dieser Satz ermöglicht es, Reaktionsenthalpien für komplexe Reaktionen zu berechnen, indem man sie in einfachere Teilreaktionen zerlegt.

Molare Standard-Bildungsenthalpie

Zur Berechnung beliebiger Reaktionsenthalpien wurde die molare Standard-Bildungsenthalpie ΔfH°m eingeführt. Sie gilt unter Standardbedingungen (p = 1013 hPa, T = 298 K).

Highlight: Elementen in ihrer stabilsten Modifikation wird der Wert Null zugeordnet.

Beispiel: ΔfH°m (Graphit) = 0 kJ/mol, ΔfH°m (Diamant) = +2 kJ/mol

Berechnung einer Reaktionsenthalpie

Die Reaktionsenthalpie wird wie folgt berechnet:

ΔrH°m = Σ ΔfH°m (Produkte) - Σ ΔfH°m (Edukte)

Beispiel: Für die Reaktion von Calciumcarbonat zu Calciumoxid und Kohlenstoffdioxid: CaCO₃ → CaO + CO₂ ΔrH°m = (-635 kJ/mol + (-393,5 kJ/mol)) - (-1207 kJ/mol) = +179 kJ/mol

Das positive Ergebnis zeigt, dass die Reaktion endotherm ist.

Highlight: Reaktionsenthalpien sind vom Aggregatzustand der beteiligten Stoffe abhängig.

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untersucht den zeitlichen Ablauf einer chemischen Reaktion
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Energetik allgemein

Die Energetik ist ein zentrales Konzept in der Chemie, das sich mit den Energieumsätzen bei chemischen Reaktionen befasst. Im Gegensatz zur Kinetik, die den zeitlichen Ablauf einer Reaktion untersucht, konzentriert sich die Energetik auf die Energieveränderungen während einer Reaktion.

Definition: Die Energetik untersucht, ob eine Reaktion möglich ist, welche Energieumsätze dabei stattfinden und welche Ausbeute zu erwarten ist.

Ein klassisches Beispiel für die Anwendung der Energetik ist die Knallgasreaktion:

Beispiel: 2H₂ + O₂ → 2 H₂O

Diese Reaktion ist exotherm, was bedeutet, dass Energie freigesetzt wird. Die Energetik kann uns sagen, dass diese Reaktion ablaufen kann und wie viel Energie dabei frei wird.

Highlight: Die Energetik allein kann jedoch nicht vorhersagen, wie schnell eine Reaktion abläuft. Dies wird durch die Kinetik bestimmt.

Grenzen energetischer Betrachtungen

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Energetik ihre Grenzen hat. Sie berücksichtigt nicht die Reaktionsgeschwindigkeit, die von der Kinetik behandelt wird.

Beispiel: Die Synthese von Wasser bei Raumtemperatur (298 K) hat eine freie Enthalpie von ΔG = -474 kJ. Obwohl die Reaktion exergonisch ist, würde sie ohne Katalysator etwa 100 Millionen Jahre dauern.

Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass eine thermodynamisch günstige Reaktion nicht unbedingt schnell ablaufen muss.

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Wärmekapazität und Enthalpie

In der Energetik chemischer Reaktionen spielen die Konzepte der Wärmekapazität und Enthalpie eine zentrale Rolle.

Wärmekapazität eines Kalorimeters

Die Wärmekapazität eines Kalorimeters ist entscheidend für genaue Messungen von Reaktionsenthalpien. Sie gibt an, wie viel Energie benötigt wird, um die Temperatur des Kalorimeters um 1 Kelvin zu erhöhen.

Definition: Die Wärmekapazität C ist definiert als das Verhältnis der zugeführten Wärmemenge ΔQ zur resultierenden Temperaturänderung ΔT: C = ΔQ / ΔT

Enthalpie und Reaktionswärme

Die Enthalpie H ist eine thermodynamische Zustandsgröße, die die Wärmeenergie eines Systems beschreibt.

Definition: Die Reaktionsenthalpie ΔH ist die Differenz der Enthalpien der Produkte und Edukte bei konstanten Druck.

Highlight: Bei exothermen Reaktionen ist ΔH negativ, bei endothermen Reaktionen positiv.

Die Reaktionswärme Q ist die bei einer Reaktion ausgetauschte Wärmemenge. Unter isobaren Bedingungen gilt: Q = ΔH

Bestimmung einer Neutralisationsenthalpie

Die Neutralisationsenthalpie ist die Enthalpieänderung bei der Reaktion einer Säure mit einer Base. Sie kann experimentell in einem Kalorimeter bestimmt werden.

Beispiel: Bei der Neutralisation von Salzsäure mit Natriumhydroxid: HCl + NaOH → NaCl + H₂O Die typische Neutralisationsenthalpie beträgt etwa -57 kJ/mol.

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Entropie und Gibbs-Helmholtz-Gleichung

In der Energetik chemischer Reaktionen spielen neben der Enthalpie auch die Entropie und die freie Enthalpie eine wichtige Rolle.

Entropie

Definition: Die Entropie S ist ein Maß für die Unordnung eines Systems. Sie nimmt in einem abgeschlossenen System nie ab.

Die Änderung der Entropie ΔS bei einer Reaktion kann positiv (Zunahme der Unordnung) oder negativ (Abnahme der Unordnung) sein.

Gibbs-Helmholtz-Gleichung

Die Gibbs-Helmholtz-Gleichung verknüpft die Änderung der freien Enthalpie ΔG mit der Enthalpieänderung ΔH, der Entropieänderung ΔS und der Temperatur T:

Definition: ΔG = ΔH - T · ΔS

Diese Gleichung ist fundamental für die Vorhersage der Spontanität chemischer Reaktionen.

Highlight: Eine Reaktion läuft spontan ab, wenn ΔG < 0 ist.

Exergonische und endergonische Reaktionen

Basierend auf der Änderung der freien Enthalpie unterscheiden wir:

  • Exergonische Reaktionen: ΔG < 0, die Reaktion läuft spontan ab
  • Endergonische Reaktionen: ΔG > 0, die Reaktion läuft nicht spontan ab

Temperaturabhängigkeit

Die Temperatur beeinflusst die freie Enthalpie und damit die Spontanität einer Reaktion:

Beispiel: Bei der Gibbs-Helmholtz-Gleichung kann eine Erhöhung der Temperatur dazu führen, dass eine endergonische Reaktion exergonisch wird, wenn ΔS positiv ist.

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Wichtige Größen und Formeln in der Energetik

Die Energetik chemischer Reaktionen verwendet eine Vielzahl von Größen und Formeln. Hier sind einige der wichtigsten:

Wichtige Größen

  • Enthalpie H [kJ]
  • Entropie S [J/K]
  • Freie Enthalpie G [kJ]
  • Temperatur T [K]
  • Druck p [Pa]
  • Stoffmenge n [mol]
  • Molmasse M [g/mol]

Wichtige Formeln

  1. Reaktionsenthalpie: ΔH = Σ(n · ΔfH°(Produkte)) - Σ(n · ΔfH°(Edukte))

  2. Gibbs-Helmholtz-Gleichung: ΔG = ΔH - T · ΔS

  3. Freie Standardreaktionsenthalpie: ΔG° = -R · T · ln K

    Highlight: Diese Formel verknüpft die freie Standardreaktionsenthalpie mit der Gleichgewichtskonstante K.

  4. Molare Reaktionsenthalpie: ΔH_m = Q / n

  5. Wärmekapazität: C = ΔQ / ΔT

Beispiel: Die Gibbs-Helmholtz-Gleichung kann nach T umgestellt werden, um die Temperatur zu berechnen, bei der ΔG = 0 ist: T = ΔH / ΔS

Diese Formeln bilden das Fundament für die quantitative Analyse in der Energetik und ermöglichen es, komplexe chemische Prozesse zu verstehen und vorherzusagen.

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Bestimmung einer Reaktionsenthalpie

Die Bestimmung der Reaktionsenthalpie ist ein wichtiger Aspekt der Energetik chemischer Reaktionen. Am Beispiel der Reaktion von Kupfersulfat mit Zink wird gezeigt, wie man experimentell die Reaktionsenthalpie bestimmen kann.

Versuchsaufbau und Durchführung

Für den Versuch werden folgende Materialien benötigt:

  • 2 Joghurtbecher
  • Kupfersulfatlösung (5g CuSO₄ in 0,1L Wasser)
  • 2,5g Zink
  • Waage
  • Thermometer

Highlight: Die genaue Messung der Temperaturänderung ist entscheidend für die Bestimmung der Reaktionsenthalpie.

Der Versuch wird wie folgt durchgeführt:

  1. Kupfersulfatlösung herstellen und Temperatur messen
  2. 5 Minuten warten und weiter messen
  3. Zink hinzugeben und Temperaturverlauf aufzeichnen

Auswertung

Die freigesetzte Wärmemenge Q wird mit der Formel Q = c · m · ΔT berechnet, wobei:

  • c: spezifische Wärmekapazität des Wassers
  • m: Masse der Lösung
  • ΔT: Temperaturdifferenz

Beispiel: Bei einer gemessenen Temperaturdifferenz von 10,5 K ergibt sich: Q = 4,19 J/(g·K) · 100g · 10,5 K ≈ 4,4 kJ

Berechnung der molaren Reaktionsenthalpie

Da das System Wärme abgibt (exotherme Reaktion), wird ein negatives Vorzeichen gesetzt: ΔH = -4,4 kJ

Die Stoffmenge des reagierten Kupfersulfats beträgt 0,02 mol. Somit ergibt sich die molare Reaktionsenthalpie:

ΔH_m = -4,4 kJ / 0,02 mol = -220 kJ/mol

Highlight: Die eindeutige Angabe der molaren Reaktionsenthalpie ist nur zusammen mit der Reaktionsgleichung möglich.

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Chemische Systeme und Reaktionstypen

In der Energetik chemischer Reaktionen unterscheiden wir verschiedene Arten von Systemen und Reaktionstypen.

Chemische Systeme

Es gibt drei Haupttypen von chemischen Systemen:

  1. Offenes System: Erlaubt Stoff- und Energieaustausch mit der Umgebung.
  2. Geschlossenes System: Erlaubt nur Energieaustausch, aber keinen Stoffaustausch.
  3. Isoliertes System: Erlaubt weder Stoff- noch Energieaustausch.

Definition: Der Energieerhaltungssatz besagt, dass in einem isolierten System die Gesamtenergie weder zu- noch abnehmen kann.

Exotherme und endotherme Reaktionen

Chemische Reaktionen können in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden:

Definition: Exotherme Reaktionen geben Energie an die Umgebung ab (ΔH < 0), während endotherme Reaktionen Energie aus der Umgebung aufnehmen (ΔH > 0).

Bei beiden Reaktionstypen spielt die Aktivierungsenergie eine wichtige Rolle. Sie ist die Energiebarriere, die überwunden werden muss, damit eine Reaktion stattfinden kann.

Brennstoffe

In der Energetik spielen Brennstoffe eine wichtige Rolle. Dabei unterscheiden wir zwischen Brennwert und Heizwert:

Definition: Der Brennwert ist die bei vollständiger Verbrennung freigesetzte Wärmemenge, wenn Wasser flüssig gebildet wird. Der Heizwert ist die freigesetzte Wärmemenge, wenn Wasserdampf gebildet wird.

Highlight: Der Brennwert ist immer größer als der Heizwert.

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