Die Kurzgeschichte "Generalvertreter Ellebracht begeht Fahrerflucht" von Josef Reding ist ein klassischer Text für den Deutschunterricht der Sekundarstufe I.
Die Geschichte handelt von einem Handelsvertreter namens Ellebracht, der auf einer geschäftlichen Fahrt einen Unfall verursacht und Fahrerflucht begeht. Die Erzählperspektive ist dabei auktorial und ermöglicht einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt der Hauptfigur. Der Text thematisiert zentrale moralische Fragen wie Verantwortung, Schuld und die Konsequenzen unserer Entscheidungen. Besonders die innere Zerrissenheit des Protagonisten zwischen beruflichem Erfolg und moralischer Integrität wird deutlich herausgearbeitet.
Die Interpretation des Textes konzentriert sich auf mehrere Ebenen: Zum einen die gesellschaftskritische Komponente, die das Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichem Erfolg und ethischem Handeln beleuchtet. Zum anderen die psychologische Dimension, die sich in der detaillierten Darstellung von Ellebrachts Gewissenskonflikt zeigt. Der Text eignet sich hervorragend für die Analyse in der Mittelstufe, da er typische Merkmale der Kurzgeschichte aufweist: eine unvermittelte Eröffnung, einen offenen Schluss, wenige Hauptfiguren und eine zeitlich begrenzte Handlung. Für den Unterricht bieten sich verschiedene Aufgaben an, von der Charakterisierung der Hauptfigur über die Analyse der Erzählperspektive bis hin zur Erörterung der moralischen Dimensionen. Die Geschichte ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die literarische Verarbeitung alltäglicher moralischer Dilemmata und wird häufig in Klassenarbeiten der Klasse 9 und Klasse 10 verwendet.