Joseph von Eichendorff zählt zu den bedeutendsten Dichtern der deutschen Romantik, und seine Werke spiegeln die charakteristischen Merkmale dieser Epoche wider.
"Das zerbrochene Ringlein" ist eines seiner bekanntesten Gedichte, das die zentrale romantische Thematik der unerfüllten Liebe und des Verlusts behandelt. Das lyrische Ich befindet sich in einem Zustand tiefer Sehnsucht und Verzweiflung über eine zerbrochene Beziehung, symbolisiert durch das zerbrochene Ringlein. Die sprachlichen Mittel wie Metaphern, Naturbilder und das regelmäßige Metrum verstärken die melancholische Grundstimmung. Die Mühle am rauschenden Bach wird zum Symbol der vergangenen Liebe, während das zerbrochene Ringlein den unwiederbringlichen Verlust repräsentiert.
In der Gedichtanalyse zeigt sich die meisterhafte Verbindung von Form und Inhalt. Das Gedicht folgt einem klassischen Aufbau mit vier Strophen und einem regelmäßigen Reimschema. Die Deutungshypothese legt nahe, dass es sich um mehr als nur eine persönliche Liebesgeschichte handelt - es spiegelt vielmehr die romantische Weltanschauung wider, in der die Sehnsucht nach dem Unerreichbaren ein zentrales Motiv darstellt. Besonders bemerkenswert ist die Verschmelzung von Naturbildern mit dem seelischen Zustand des lyrischen Ichs, ein typisches Merkmal der Romantik. Die zusammenfassung zeigt, wie Eichendorff durch die Verwendung einfacher, aber wirkungsvoller Bilder eine tiefgründige emotionale Wirkung erzielt. Ähnliche Themen und Motive finden sich auch in anderen Werken Eichendorffs wie "Mondnacht" und "Der Morgen", die ebenfalls von Sehnsucht, Naturverbundenheit und der Suche nach dem Transzendenten geprägt sind.