Die Romantische Weltanschauung in Novalis' "Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren"
Die Romantik Gedichte Merkmale manifestieren sich besonders deutlich in Novalis' programmatischem Gedicht "Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren". Das Werk verkörpert die fundamentale Kritik der Romantiker an der rationalistischen Weltanschauung der Aufklärung und präsentiert eine alternative Vision der Welterkenntnis durch Poesie und Gefühl.
Definition: Die romantische Weltanschauung steht im direkten Gegensatz zur rationalistischen Aufklärung. Sie betont das Gefühl, die Fantasie und die subjektive Erfahrung als Wege zur Erkenntnis.
Das lyrische Ich kritisiert die Dominanz von "Zahlen und Figuren" als alleinige Erkenntnisquelle. Diese Gesellschaftskritik richtet sich gegen die "Tiefgelehrten", die in ihrer wissenschaftlichen Weltanschauung gefangen sind. Die wichtigen Textstellen zeigen, dass die wahre Erkenntnis nicht durch rationale Analyse, sondern durch emotionale und künstlerische Erfahrungen wie "singen oder küssen" erreicht wird.
Die Motive des Gedichts - insbesondere das Motiv der Befreiung und der Verwandlung - verdeutlichen den romantischen Wunsch nach einer Überwindung der bestehenden Ordnung. Das "geheime Wort" am Ende des Gedichts symbolisiert die transformative Kraft der Poesie, die das "verkehrte Wesen" der rationalistischen Weltordnung aufheben kann.