Friedrich Dürrenmatts "Die Physiker" ist ein komplexes Drama über die Verantwortung der Wissenschaft und deren Folgen für die Menschheit.
Das Stück spielt in einem Sanatorium, wo drei Physiker - unter ihnen der brillante Wissenschaftler Möbius - als Patienten leben. Die zentrale Handlung dreht sich um die ethische Verantwortung von Wissenschaftlern und die potenziell katastrophalen Konsequenzen ihrer Entdeckungen. Möbius gibt vor, wahnsinnig zu sein, um seine bahnbrechenden Erkenntnisse vor dem Missbrauch zu schützen. Die Szenenanalyse zeigt, wie sich die vermeintliche Komödie zu einer düsteren Parabel über die Gefahren des wissenschaftlichen Fortschritts entwickelt.
Die dramaturgische Struktur des Werks ist besonders in den Schlüsselszenen von Bedeutung. In der Szenenanalyse Seite 80-85 wird deutlich, wie Dürrenmatt die Spannung zwischen persönlicher Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung aufbaut. Der Aktualitätsbezug des Stücks ist heute relevanter denn je, da es fundamentale Fragen zur ethischen Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse aufwirft. Die Figur des Möbius verkörpert dabei den Konflikt zwischen wissenschaftlichem Erkenntnisdrang und moralischer Verantwortung. Im Anhang des Werks finden sich die berühmten "21 Punkte zu den Physikern", in denen Dürrenmatt seine zentralen Thesen zur Verantwortung der Wissenschaft zusammenfasst. Diese Punkte sind essentiell für das Verständnis der tieferen Bedeutungsebenen des Dramas und seiner kritischen Auseinandersetzung mit der Rolle der Wissenschaft in der modernen Gesellschaft.