Grundlagen des Dramas und der Figurenkonstellation
Das Drama ist neben Lyrik und Epik eine der drei großen Gattungen der Dichtung. Es stellt ein in sich geschlossenes Geschehen dar, in dem durch Dialog und Monolog der handelnden Personen meist ein Konflikt entfaltet wird. Der Begriff umfasst verschiedene Spielarten von Bühnenstücken wie Schauspiel, Lustspiel, Tragödie und Komödie.
Bei der Analyse der Figurenkonstellation werden die Beziehungen der Figuren, ihre Funktionen und wechselseitigen Beeinflussungen untersucht. Dabei unterscheidet man:
- Hauptfiguren: entscheidend für die Handlungsentwicklung
- Nebenfiguren: spielen eine untergeordnete Rolle, können aber das Drama beeinflussen
- Protagonist: die Hauptfigur oder der Held, der einen Wandlungsprozess durchläuft
- Antagonist: oft negativ dargestellter Gegenspieler des Helden
- Kontrastfiguren: spielen gegensätzliche Rollen mit konträren Merkmalen
- Korrespondenzfiguren: haben gemeinsame Merkmale und entsprechen einander
Vocabulary: Protagonist (altgriechisch "protos" = der erste, "agein" = handeln) und Antagonist (altgriechisch "anti" = gegen)
Die Struktur des klassischen oder aristotelischen Dramas folgt meist einem Aufbau in 5 Akten:
- Akt: Exposition (Einführung in Schauplatz, Zeit, Hauptfiguren und Ausgangssituation)
- Akt: Steigende Handlung (Entwicklung des Konflikts)
- Akt: Höhepunkt (oft auch unerwarteter Wendepunkt oder Peripetie)
- Akt: Fallende Handlung (oft mit Verzögerung, retardierendes Moment)
- Akt: Schluss oder Katastrophe
Example: Ein bekanntes Beispiel für ein klassisches Drama mit 5 Akten ist "Faust I" von Johann Wolfgang von Goethe.
Highlight: Die Figurenkonstellation und der pyramidale Aufbau sind zentrale Elemente, die einen dramatischen Text auszeichnen und ihn von anderen literarischen Gattungen unterscheiden.