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Einführung in die Dramentheorie: Offenes und geschlossenes Drama

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Laura

4.11.2022

Deutsch

Dramentheorie

Einführung in die Dramentheorie: Offenes und geschlossenes Drama

Die Dramentheorie bildet das Fundament für unser Verständnis theatralischer Werke und deren Aufbau. Von den antiken griechischen Ursprüngen bis hin zu moderneren Interpretationen hat sich die Theorie des Dramas über Jahrhunderte entwickelt und verfeinert. Besonders prägend waren dabei die Gedanken des Aristoteles, dessen Prinzipien die Grundlage für das klassische, geschlossene Drama bilden. Im Gegensatz dazu steht das offene Drama, das sich bewusst von diesen strengen Regeln löst. Diese verschiedenen Formen des Dramas spiegeln nicht nur unterschiedliche künstlerische Ansätze wider, sondern auch veränderte gesellschaftliche Werte und Erwartungen an das Theater.

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4.11.2022

2311

Grundlagen der Dramentheorie
Die Ursprünge der griechischen Tragödie:
Drama bereits im alten Griechenland entstanden
Ursprünge der Tragödie

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Grundlagen der Dramentheorie

Die griechische Tragödie hat ihre Wurzeln im antiken Griechenland des 5. Jahrhunderts v. Chr., wo sie einen wichtigen Teil der religiösen Dionysos-Festspiele bildete. Bei diesen jährlichen Veranstaltungen wurden jeweils drei Tragödien aufgeführt.

Ursprünge der griechischen Tragödie:

  • Im alten Griechenland entstanden
  • Wurzeln im kultisch-religiösen Bereich
  • Teil der jährlichen Dionysos-Festspiele in Athen
  • Antike Dichter galten als "klassisch" im Sinne von "vorbildlich"

Die aristotelische Dramentheorie:

  • Aristoteles' Gedanken zur Poetik prägen bis heute die Dramentheorie
  • Die Handlung wird in drei zentrale Elemente aufgeteilt:
    • Peripetie: Der Umschwung vom Glück ins Unglück
    • Anagnorisis: Die Wiedererkennung bzw. der Umschlag von Unkenntnis in Kenntnis
    • Pathos: Schweres Leid (z.B. Todesfälle auf der Bühne)
  • Das Tragische wird durch eine Verfehlung des Protagonisten ausgelöst
  • Die Tragödie soll beim Zuschauer Furcht, Trauer und Mitleid auslösen
  • Die Handlung sollte innerhalb eines Tages stattfinden

Wichtige Persönlichkeit: Aristoteles Aristoteles war ein griechischer Universalgelehrter und gehört zu den einflussreichsten Philosophen der Geschichte. Seine Theorie der Tragödie bildet bis heute die Grundlage für unser Verständnis des klassischen Dramas.

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Das geschlossene Drama

Das geschlossene Drama folgt der aristotelischen Theorie und weist eine klare, pyramidenförmige Struktur auf, die nach dem Literaturwissenschaftler Gustav Freytag benannt ist.

Die fünf Akte des geschlossenen Dramas:

  1. Exposition: Einführung in Handlung und Figuren
  2. Erregendes Moment: Konflikt beginnt sich zu entwickeln
  3. Höhe-/Wendepunkt (Peripetie): Entscheidender Umschwung
  4. Retardierendes Moment: Verzögerung der Handlung zur Spannungssteigerung
  5. Katastrophe/Lösung: Abschluss des Konflikts

Die drei aristotelischen Einheiten:

  • Einheit der Handlung:

    • Geschlossene, logisch aufgebaute Handlung
    • Kausalität zwischen den Szenen
    • Fokus auf der Haupthandlung mit kaum Nebenhandlungen
  • Einheit der Zeit:

    • Handlung spielt in einem überschaubaren Zeitraum (meist 24 Stunden)
    • Zeitsprünge sind nicht erlaubt
  • Einheit des Ortes:

    • Handlung findet nur an einem Ort statt

Weitere Merkmale:

  • Formale, gehobene Sprache (meist in Versen)
  • Symmetrischer, strenger Aufbau
  • Begrenzte Anzahl von Figuren (meist Adelige)
  • Ziel ist die moralische Besserung und Katharsis des Zuschauers

Bildungsziel: Katharsis und Belehrung Das geschlossene Drama verfolgt zwei Hauptziele: Die emotionale Reinigung (Katharsis) des Publikums und die moralische Belehrung. Der Zuschauer soll durch das Miterleben der tragischen Handlung emotional gereinigt werden und dadurch zu einem besseren Menschen werden.

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Lena, iOS Userin

Ich liebe diese App ❤️, ich benutze sie eigentlich immer, wenn ich lerne.

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Laura

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Die Dramentheorie bildet das Fundament für unser Verständnis theatralischer Werke und deren Aufbau. Von den antiken griechischen Ursprüngen bis hin zu moderneren Interpretationen hat sich die Theorie des Dramas über Jahrhunderte entwickelt und verfeinert. Besonders prägend waren dabei die Gedanken des Aristoteles, dessen Prinzipien die Grundlage für das klassische, geschlossene Drama bilden. Im Gegensatz dazu steht das offene Drama, das sich bewusst von diesen strengen Regeln löst. Diese verschiedenen Formen des Dramas spiegeln nicht nur unterschiedliche künstlerische Ansätze wider, sondern auch veränderte gesellschaftliche Werte und Erwartungen an das Theater.

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Die griechische Tragödie hat ihre Wurzeln im antiken Griechenland des 5. Jahrhunderts v. Chr., wo sie einen wichtigen Teil der religiösen Dionysos-Festspiele bildete. Bei diesen jährlichen Veranstaltungen wurden jeweils drei Tragödien aufgeführt.

Ursprünge der griechischen Tragödie:

  • Im alten Griechenland entstanden
  • Wurzeln im kultisch-religiösen Bereich
  • Teil der jährlichen Dionysos-Festspiele in Athen
  • Antike Dichter galten als "klassisch" im Sinne von "vorbildlich"

Die aristotelische Dramentheorie:

  • Aristoteles' Gedanken zur Poetik prägen bis heute die Dramentheorie
  • Die Handlung wird in drei zentrale Elemente aufgeteilt:
    • Peripetie: Der Umschwung vom Glück ins Unglück
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Wichtige Persönlichkeit: Aristoteles Aristoteles war ein griechischer Universalgelehrter und gehört zu den einflussreichsten Philosophen der Geschichte. Seine Theorie der Tragödie bildet bis heute die Grundlage für unser Verständnis des klassischen Dramas.

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Das geschlossene Drama

Das geschlossene Drama folgt der aristotelischen Theorie und weist eine klare, pyramidenförmige Struktur auf, die nach dem Literaturwissenschaftler Gustav Freytag benannt ist.

Die fünf Akte des geschlossenen Dramas:

  1. Exposition: Einführung in Handlung und Figuren
  2. Erregendes Moment: Konflikt beginnt sich zu entwickeln
  3. Höhe-/Wendepunkt (Peripetie): Entscheidender Umschwung
  4. Retardierendes Moment: Verzögerung der Handlung zur Spannungssteigerung
  5. Katastrophe/Lösung: Abschluss des Konflikts

Die drei aristotelischen Einheiten:

  • Einheit der Handlung:

    • Geschlossene, logisch aufgebaute Handlung
    • Kausalität zwischen den Szenen
    • Fokus auf der Haupthandlung mit kaum Nebenhandlungen
  • Einheit der Zeit:

    • Handlung spielt in einem überschaubaren Zeitraum (meist 24 Stunden)
    • Zeitsprünge sind nicht erlaubt
  • Einheit des Ortes:

    • Handlung findet nur an einem Ort statt

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  • Formale, gehobene Sprache (meist in Versen)
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  • Begrenzte Anzahl von Figuren (meist Adelige)
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Das offene Drama

Im Gegensatz zum geschlossenen Drama verzichtet das offene Drama bewusst auf strenge Strukturen und Regeln. Es bietet mehr Freiheit in Aufbau, Zeit- und Ortsgestaltung.

Strukturelle Merkmale:

  • Keine klassische Exposition zur Einführung
  • Keine oder nur eingeschränkte Vorstellung der Figuren und Umstände
  • Kein zwingender Höhe- oder Wendepunkt
  • Keine klare, vorher festgelegte Struktur
  • Keine Bindung an die Freytag'sche Pyramide

Umgang mit den aristotelischen Einheiten:

  • Handlung:

    • Viele Nebenhandlungen erlaubt
    • Keine strenge Kausalität nötig
    • Unverbundene Szenen, die erst später einen Zusammenhang ergeben können
  • Zeit:

    • Keine zeitlichen Einschränkungen
    • Handlung kann sich über große Zeiträume (Jahre) erstrecken
  • Ort:

    • Häufige Ortswechsel möglich
    • Keine Beschränkung auf einen Handlungsort

Weitere Charakteristika:

  • Asymmetrischer, oft nicht-linearer Aufbau
  • Einfache, alltagsnahe Sprache (Verzicht auf Verse)
  • Figuren aus allen gesellschaftlichen Schichten
  • Äußere Umstände können das Handeln der Figuren bestimmen
  • Keine Notwendigkeit für direkte Konflikte zwischen den Figuren

Wichtiger Vergleich: Offenes vs. geschlossenes Drama Während das geschlossene Drama belehren und emotional reinigen will, zielt das offene Drama darauf ab, den Zuschauer zum eigenständigen Denken anzuregen. Es konfrontiert das Publikum mit unerwarteten Situationen und fordert es heraus, selbst Zusammenhänge herzustellen und eigene Schlüsse zu ziehen.

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